Schlüsse der Konferenz über Informationsgesellschaft und Entwicklung
Die vom Vorsitz der Konferenz über Informationsgesellschaft und Entwicklung (ISAD'96) in Südafrika vom 13. bis 15. Mai 1996 gezogenen Schlüsse betonen erneut die Entschlossenheit der Teilnehmer, eine globale Informationsgesellschaft unter Beteiligung aller Länder zu verwirklichen, und zwar unter Einbeziehung der Entwicklungs- und Schwellenländer. Die Konferenz schloss, daß das Potential der Informationsgesellschaft genutzt werden müsse, um den Anforderungen der Entwicklungsländer weltweit gerecht werden zu können. Hier geht es im wesentlichen um die Mobilisierung der erforderlichen Kapitalinvestitition zur Schließung der Lücke zwischen den Enwicklungs- und den industrialisierten Ländern. Gleichzeitig mit dieser Mobilisierung des Investitionskapitals ist es auch erforderlich, ein entsprechendes Regelwerk zu schaffen, damit ein funktionierender internationaler Wettbewerb gewährleistet bleibt. Die Teilnehmer waren sich einig, daß die Nutzung des Potentials der Informationstechnologien eine Konzentration der Ressourcen auf Erziehung, allgemeine und Berufsbildung erfordert, d.h. eine Verschiebung in Richtung einer Kultur des lebensbegleitenden Lernens, damit Menschen auch die Möglichkeit bekommen, die Chancen der Informationsgesellschaft wirklich auszuschöpfen. Die Vorteile der Informationsgesellschaft sind einem so groß gezogenen Kreis wie irgend möglich zugänglich zu machen. Die Teilnehmer waren auch der Ansicht, daß die globale Informationsgesellschaft gemeinsam unter Anwendung gemeinsamer Grundsätze und auf der Basis gemeinschaftlicher Handlungen der Entwicklungs- und der industrialisierten Länder zu entwickeln sei. Entwicklung sollte auf Partnerschaften zwischen dem privaten Sektor und der öffentlichen Hand beruhen. Die Entwicklung stützt sich auf die nachfolgenden Schlüsselfragen, die durch die Konferenz identifiziert wurden: - Universales Dienstleistungsangebot; - Klar umrissenes Regelwerk; - Nachhaltige sozialökonomische Entwicklung; - Schaffung von Arbeitsplätzen; - Globale Zusammenarbeit und Wettbewerbsfähigkeit; - Vielfältigkeit der Anwendungen und des Inhalts; - Vielfältigkeit von Sprache und Kultur; - Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Technologie; - Private Kapitalinvestitionen und Wettbewerb; - Gewährleistung von Schutzrechten für geistiges Eigentum. - Vertraulichkeit und Datensicherheit; - Reduzierung des Infrakstruktur-Abstands; - Zusammenarbeit auf dem Gebiet von Forschung und technologischer Entwicklung. Die Kommission begrüßte die vom Vorsitz gezogenen Schlüsse und bestätigte, daß Entwicklungsländer ein gleichberechtigter Partner in der globalen Informationsgesellschaft sein müßten. Der Präsident der Kommission, Jacques Santer, bestätigte in seiner Konferenzansprache, daß Europa bereit sei, Entwicklungsländern hierbei zu unterstützen. Europa habe das umfangreichste Hilfsprogramm der ganzen Welt und unterstütze bereits jetzt Entwicklungsprojekte auf dem Gebiet der Informationsgesellschaft. Er kündigte außerdem an, daß die Kommission ein Projekt zur Einrichtung von Handelsstützpunkten südlich der Sahara mit 11 Mio. ECU finanzieren würde. Über diese würden Handelsinformationen elektronisch an KMUs vermittelt.