Optimierung von Klimaanlagen
In Südeuropa fällt der Sommer meist sehr heiß aus, und das verursacht - vor allem bei Hitzewellen - einen hohen Energiebedarf durch die unentbehrlichen Klimatisierungssysteme. In den Wintermonate, die relativ mild verlaufen, wird dagegen noch ein gewisses Maß an Energie für die Beheizung von Wohn- und Geschäftsräumen benötigt. Die zur Zeit am häufigsten angewandte Lösung ist ein einzelnes Gerät, das oft in ein Fenster integriert ist und nicht gerade ästhetisch wirkt. Noch ungünstiger aber ist, dass diese Geräte die verfügbaren Ressourcen an elektrischer Energie schwer belasten. Hinzu kommt, dass in solchen Klimaanlagen Kühlmittel wie z.B. FCKWs verwendet werden, die bekanntlich die Ozonschicht schädigen. Im Zuge der internationalen Reaktion auf das Ozonloch werden diese Chemikalien allerdings nach und nach vom Markt genommen. In einem über das EU-Programm ENV 2C finanzierten Forschungsprojekt wurde jetzt eine bessere Lösung für dieses Problem entwickelt. Dazu baute das Konsortium einen vorkommerziellen Prototypen einer neuen, reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese Wärmepumpe erreicht einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als ihre Vorläufer und arbeitet mit Propan, einem umweltfreundlicheren und in ganz Europa verfügbaren Kühlmittel. Ein Teil der Forschungsarbeiten führte zu einer verbesserten Methodik für die quantitative Beurteilung des Betriebsverhaltens von Wärmepumpen, zu der auch ein Detailmodell mit einer komfortablen grafischen Benutzeroberfläche gehört. Diese Tools können zur weiteren Forschung auf dem Gebiet der Wärmepumpentechnik genutzt werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil liegt darin, dass diese Wärmepumpentechnologie bislang aus Ländern außerhalb der Europäischen Union beschafft werden musste. Durch das neue Produkt verringert sich somit die Abhängigkeit der europäischen Hersteller von amerikanischen und asiatischen Zulieferern. Gegenwärtig führen die Forschungspartner eine Werbekampagne, in der sie ihre neue Wärmepumpe der Öffentlichkeit präsentieren. Zu dieser Kampagne gehören Artikel in geeigneten Fachzeitschriften und Präsentationen auf Fachkonferenzen. Diese fortschrittliche Technologie kann der Europäischen Union zu einem wirtschaftlicheren Umgang mit Energieressourcen und den Produktionsbetrieben innerhalb der Union zu mehr Eigenständigkeit verhelfen.