Salmonellenforschung an Schweinefleisch
Infektionen, die durch Tiere ausgelöst werden, stellen allgemein ein erhebliches Problem für die Volksgesundheit dar, wobei die bedeutendste durch Fleisch übertragene Infektionsart die menschliche Salmonellose ist. Zwar werden Salmonellen oft über Eier und Geflügel auf den Menschen übertragen, doch auch Schweinefleisch kommt als möglicher Salmonelloseherd durchaus in Frage. In dem von der EU finanzierten Projekt SALINPORK wurde deshalb versucht, zur Eindämmung der von Schweinefleisch ausgehenden Salmonellengefahr brauchbare Diagnosehilfsmittel zu entwickeln und geeignete Verfahren auf ihre Anwendbarkeit zu testen. Zu den dabei erzielten Ergebnissen gehörten Erhebungen zur Stabilität des Salmonellenstatus eines Schweinebestands. Dabei wurden das Vorhandensein und saisonale Veränderungen von Salmonelleninfektionen sowie die Tierbestandsinzidenz durch Untersuchung von seropositiven und seronegativen Schweinebeständen analysiert. In der Studie, die in mehreren europäischen Ländern stattfand und sich über einen Zeitraum von zwei Jahren erstreckte, wurden verschiedene serologische und bakteriologische Tests durchgeführt. Wie sich zeigte, änderte sich die Stabilität eines anfänglichen Salmonellenstatus bei 62% der untersuchten Bestände. Da Schweinebestände offene Produktionssysteme sind, können Faktoren wie z.B. Änderungen bei der Fütterung oder Kontakte mit anderen Tieren Einfluss auf den Salmonellenstatus haben. Aus diesem Grund sind zahlreiche Probennahmen erforderlich, um den Salmonellenstatus eines Tierbestands zu ermitteln und den Produzenten, Beratern und Behörden geeignete Maßnahmen empfehlen zu können. Im SALINPORK-Projekt wurden innerhalb derselben Zwei-Jahres-Studie außerdem die Zusammenhänge zwischen dem serologischen und bakteriologischen Salmonellenstatus von Tierbeständen untersucht. Wie sich dabei herausstellte, besteht eine Korrelation zwischen dem serologischen und dem bakteriologischen Status der Tierbestände. Die serologischen Tests konnten als Hilfsmittel zur Überwachung auf Fälle von Salmonellen während der Produktion genutzt werden. Mit den bakteriologischen Tests war anschließend eine Bestätigung dieser Ergebnisse und die Lokalisierung aktueller Infektionen eines Tierbestands möglich. Im SALINPORK-Projekt wurde zudem untersucht, ob Salmonellen auch über das Futter in Tierbestände gelangen können. Der Zusammenhang zwischen Salmonellen, unterschiedlichen Futtertypen und der Verunreinigung mit Salmonellen durch Futter sind wichtige Faktoren für die Bekämpfung von Salmonellen. Aus der Tatsache, dass bei der Analyse von Futterproben Salmonellen nachgewiesen wurden, zogen die Projektpartner den Schluss, dass sich Schweine durchaus auch über das Futter mit Salmonellen infizieren können. Allerdings ließ sich nicht klären, ob das Futter neue Infektionen auslöste oder selbst mit Salmonellen infiziert wurde. Die Bekämpfung von Salmonellen in Schweinebeständen ist ein komplexer Prozess, der einer Reihe von Verfahrensschritten bedarf. Gleichwohl sind solche Maßnahmen für die Produktionsbetriebe wie auch für die Behörden sowohl aus gesundheitlichen als auch wirtschaftlichen Gründen von größter Wichtigkeit. Insgesamt könnten die Ergebnisse aus dem SALINPORK-Projekt zur Klärung der Frage beitragen, wie Salmonelleninfektionen nachhaltig in den Griff zu bekommen sind.