Wissenschaftliche Untersuchung von bestrahlten Lebensmitteln
Das Für und Wider der Bestrahlung von Lebensmitteln wird sehr kontrovers diskutiert. Die Weltgesundheitorganisation (World Health Organisation, WHO) hat bestrahlte Lebensmittel für unbedenklich erklärt, während andere Stellen Anhaltspunkte für anders lautende Erklärungen sehen. Wenn auch diese Behandlungsmethode verschiedene Vorteile haben mag - die Verbraucher stehen bestrahlten Produkten nach wie vor skeptisch gegenüber. Um diese Bedenken auszuräumen, werden derzeit Vorschläge für Gesetze der Europäischen Gemeinschaft diskutiert, die zuverlässige Verfahren für die Prüfung bestrahlter Lebensmittelsubstanzen gewährleisten sollen. Die Bestrahlung verändert zwar chemische Strukturen, bewirkt aber keine nukleonischen Veränderungen, so dass ionisierte Lebensmittel bei dieser Behandlung nicht radioaktiv werden. Rund 50 Laboratorien in der ganzen EU beteiligen sich derzeit an der Analyse von Verfahren, die auf der Desoxyribonukleinsäure (DNS) basieren, sowie von mikrobiellen, biologischen, chemischen und physikalischen Verfahren zum Testen von bestrahlten Lebensmittelsubstanzen. In diese Tests wurden auch Faktoren wie potenzielle Toxizität, Nährwert und eine mögliche Rekontamination nach der Bestrahlung einbezogen. Es wurden mehrere Verfahren entwickelt und getestet, darunter DNS-Tests für die Reihenuntersuchung großer Mengen von Gewürz-, Kräuter- und Geflügelproben. Außerdem entstand ein Elektronenspinresonanzverfahren, das auf Fleisch, Fischgräten, Lebensmittelzellulose und getrocknete Früchten angewandt werden kann. Ebenfalls entwickelt wurde ein Gasphasen-Chromatografieverfahren für lipidhaltige Lebensmittel. In den genannten Fällen führten alle Verfahren zu Protokollen zur Identifikation von Nahrungsmitteln, die vom Europäischen Normungsausschuss genehmigt sind. Diese Tests sollten beträchtlich dazu beitragen, bei den Verbrauchern neues Vertrauen darauf zu schaffen, dass von bestrahlten Lebensmitteln keine schädlichen Nebenwirkungen zu erwarten sind.