Schadstofffreie Beschichtungsmaschine für Textilien
Im Jahr 1997 wurde im Verlauf des Vierten Rahmenprogramms der EU ein Projekt ins Leben gerufen, mit dem das Ziel verfolgt wurde, industrielle Anlagen für die Herstellung von Web- und Vliesstoffen unter Anwendung des Plasmaverfahrens zu entwickeln. An diesem Projekt beteiligte sich eine Gruppe unterschiedlich spezialisierter Industrieunternehmen, die sich mit allen Aspekten des chemischen Beschichtens von Gewebe- und Textilverbundstoffen beschäftigen. Eines dieser Unternehmen, die Firma WEB Processing (M/C) Ltd., entwickelte damals die Produktionsanlage, die später die Produktivitätsziele für dieses Projekt erfüllen sollte. Die vor diesem Projekt allgemein angewandten Praktiken bei der Beschichtung der verschiedenen Gewebe- und Polymerstoffe waren nicht nur mit einem verschwenderischen Energieverbrauch, sondern auch mit dem Einsatz von Chemikalien und unannehmbar großen Mengen von freigesetzten Umweltschadstoffen verbunden. Inzwischen ist die Erprobungsphase abgeschlossen, und WEB Processing (M/C) Ltd. hat eine Anlage hergestellt, mit der sich das PlasmaTex-Verfahren auf eine Vielzahl von Anforderungen in der Materialverarbeitung anwenden lässt - und zwar schadstofffrei. Damit das Plasmaverfahren schadstofffrei abläuft, muss der angewandte Prozess in der Lage sein, das Plasma in seinem gasförmigen Zustand zu applizieren, der auch als "vierter Aggregatzustand" bezeichnet wird. Die hierfür entwickelte Technologie gestattet es, die speziellen Materialanforderungen im Hinblick auf die Plasmazusammensetzung und die geforderten Verarbeitungsbedingungen miteinander in Einklang zu bringen. In der Maschine selbst kommt ein kontinuierliches Verarbeitungssystem zur Anwendung, das mit dem Ofen beginnt und an einer Abrollstation endet. Der Ofen ist in der Lage, die Luftkammern so zu regeln, dass beide Seiten der Gewebebahn gleichzeitig beschichtet werden, da die Düsen nur 85-90mm vom Substrat entfernt sind. Anschließend durchläuft die Gewebebahn die übrigen Komponenten der Anlage und trifft dabei auf die Laminier- und Walzeneinheit, die mit zwei Walzen, einer Wasserkühlung für den Walzenspalt sowie flexiblen Schläuchen und Drehkupplungen ausgerüstet ist. Danach durchläuft das Gewebe eine ebenfalls wassergekühlte S-Wickelrolle, bevor der Prozess an der Abrollstation abgeschlossen wird, die mit einem Umlegemechanismus sowie mit einem Spann- und Führungssystem ausgestattet ist. Die Maschine selbst ist rund 6,2 Meter lang, 1,65 Meter breit und 2,2 Meter hoch, wiegt aber gerade einmal 320 Kilogramm. Durch ihre Multifunktionalität kann die ganze Anlage überdies flexibel auf unterschiedliche Anforderungen an die Verarbeitung auch neuartiger und experimenteller Materialien abgestimmt werden. Web Processing (M/C) Ltd hält die Exklusivrechte an diesem schadstofffreien Verarbeitungssystem und ist an der Schließung von Kooperationsabkommen über einen Know-how-Transfer interessiert.