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Inhalt archiviert am 2024-05-24

Future E.U. Needs in Materials Research Reactors

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Die Zukunft der Materialuntersuchungsreaktoren in Europa

Eine vollständige Bestandsanalyse der Reaktoren zur Materialuntersuchung mit hoher Neutronenflussdichte (Material Test Reactors, MTRs) in Europa hat ergeben, dass mindestens ein neuer Reaktor dieser Art gebaut werden muss.

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Die Produktion von Strom aus Atomenergie hat klare Vorteile für die Umwelt, etwa die Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Damit bei diesen Vorteilen für die Umwelt aber auch die Sicherheit gewährleistet ist, muss die hierfür notwendige Infrastruktur vorhanden sein. Materialerprobungsreaktoren (Material Test Reactors, MTRs) bilden eine wichtige Komponente dieser Infrastruktur. MTRs werden ausschließlich für Forschungszwecke eingesetzt. Sie eignen sich zur Erprobung neuer Brennstoffe und neuer Verfahren zum Management schwerer Störfälle (Severe Accident Management, SAM), zum Anlagen-Lebensdauermanagement (Plant LIfe Management, PLIM) oder zur Verlängerung der Anlagen-Lebensdauer (Plant Life EXtension, PLEX). In Europa gibt es etliche MTRs, doch die meisten von ihnen nähern sich inzwischen der Lebensdauer, für die sie einst ausgelegt wurden (40 bis 50 Jahre). Die Erneuerung der Betriebsgenehmigungen kann zudem in einigen Regionen aus politischen und wirtschaftlichen Gründen auf Schwierigkeiten stoßen. Eine Untersuchung, die unlängst im Rahmen des von Euratom mitfinanzierten Projekts FEUNMARR durchgeführt wurde, machte diese beunruhigende Situation deutlich. Sollte Europa auch in Zukunft die Vorzüge der Atomenergie nutzen wollen, wird es die Verantwortung dafür akzeptieren müssen, den Zugriff auf MTRs auch in Zukunft zu garantieren. MTRs sind nicht nur zur Unterstützung der heute vorhandenen Reaktoren, sondern auch der Reaktoren künftiger Generationen (III, III+ und IV) notwendig. Das FEUNMARR-Konsortium sprach sich nachdrücklich dafür aus, umgehend mit der Entwicklung von mindestens einem neuen MTR zu beginnen und diesen im Laufe des nächsten Jahrzehnts zu bauen. Der Bedarf an zusätzlichen MTRs ergibt sich daraus, dass die heutigen MTRs innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre still gelegt werden. Ein solches Vorgehen wird zweifellos mit entsprechenden Kosten verbunden sein. Andererseits kann Europa aber auch beträchtlich davon profitieren. So kann Europa beispielsweise seine weltweit führende Position auf dem Gebiet der Atomenergie halten. Die im MTR durchgeführten Arbeiten werden außerdem als Richtschnur für die künftige Atompolitik sowohl in den Mitgliedstaaten als auch auf globaler Ebene dienen können. Überdies können ergänzende Forschungsaktivitäten dazu beitragen, die mit dem Bau eines neuen MTRs verbundenen Kosten in Grenzen zu halten. Die Nuklearmedizin hat in den letzten Jahren rasche Fortschritte gemacht. Hier und auf anderen Gebieten werden hochenergetische Neutronenflüsse benötigt, die von MTRs geliefert werden können.

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