Mehr Gesetzestreue durch Information - E-POWER liefert Informationen über aktuelle Gesetzesänderungen
Gesetze bilden zweifellos einen untrennbaren Bestandteil unseres täglichen Lebens. Doch Banken, private Versicherungsgesellschaften und selbst staatliche Stellen müssen oft vor der Komplexität neuer Gesetze kapitulieren, weil sie die stetigen Änderungen an Vorschriften und gesetzgeberischen Verfahren einfach nicht mehr überschauen. In E-POWER, einem von der EU finanzierten IST-Projekt, wurde ein computergestütztes Verfahren entwickelt, das zur Analyse und Vereinfachung der Einhaltung von Gesetzen und "Business Rules" dient und Konsortien zugleich über die neueste Gesetzeslage informiert. Ein typisches Beispiel wäre etwa eine neue gesetzliche Bestimmung über Pensionen, deren Anwendung sich direkt auf die derzeit von Institutionen der Gesundheitsfürsorge betriebenen Versorgungssysteme auswirken würde. Das E-POWER-System dient zum Auffinden von Unterschieden zwischen den Anforderungen neuer Gesetzesvorschriften und der gegenwärtigen Praxis der betroffenen Dienste. Eine Reihe von Strukturierungs-Tools analysiert die betreffenden gesetzlichen Quellen und sucht nach möglichen Widersprüchen und gesetzlichen Besonderheiten. Diese Tools wirken außerdem als Navigationsmechanismus, der auf Querverweise Bezug nimmt, wie sie gewöhnlich in juristischen Dokumenten zu finden sind. Darüber hinaus ruft eine Gruppe von modellbasierten Software-Tools automatisch Konzepte aus textlichen Originalquellen ab und verarbeitet sie einheitlich nach Verfahren der natürlichen Sprache und der künstlichen Intelligenz. Schwerpunktgebiete für das System sind das Versicherungswesen, die Altersversorgung und wissensbasierte Computersysteme. Zu den Kunden gehören staatliche Stellen und Banken (zur Klärung von Steuer- und Personalangelegenheiten), Finanzverwaltungsschulen und Versicherungsgesellschaften. Institutionen wie die Fortis Bank in Belgien und die Rentenverwaltungsabteilung des niederländischen Finanzministeriums setzen gegenwärtig das System ein, um ihre internen Vorschriften mit den neuesten gesetzlichen Vorschriften zu harmonisieren. Interesse äußerten aber auch potenzielle Kunden wie z.B. Handelsorganisationen, Landesregierungen sowie Gemeindeverwaltungen in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien. Mit dem Projekt wird das Ziel verfolgt, zu einer objektiven Auslegung des jeweils anwendbaren Gesetzes zu gelangen und der Gesetzgebung mehr Transparenz zu verleihen. Dieses System dürfte Zukunft haben, denn es könnte seine Anwender wirksam bei der Verkürzung der Zeiten bis zur Anwendung neuer bzw. geänderter Vorschriften und bei der Senkung der Kosten für die Pflege dieser Informationen unterstützen sowie den Zugriff auf öffentliche Informationen leichter gestalten.