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Chemiluminescence - a novel tool in paper conservation studies (PAPYLUM)

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Nichtdestruktive Analysen von historischen Papierprodukten

Ein schnellerer, effizienterer und flexibler Prozess zur Bewertung der Haltbarkeit von organischen Materialien für die Konservierungswissenschaft wird im Moment an einer Universität in Slowenien ausgestellt.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Als Antwort auf die Möglichkeit effizienter Bestimmungsverfahren hat eine slowenische Universität den Prototypen eines Instruments eingeführt, der ultraschwaches von organischen Materialien abgegebenes Licht nutzt. Dieser Prozess, bei dem extrem schwaches Licht während einer chemischen Reaktion abgegeben wird, ist im technischen Bereich als Chemilumineszenz bekannt und eine willkommene Alternative zu den herkömmlichen beschleunigten Alterungsprozessen. Um die Haltbarkeit von organischen Materialien wie Papierprodukten zu bestimmen, haben traditionelle Verfahren beschleunigte Alterungsprozesse genutzt. Solche Prozesse bestehen jedoch aus mehreren Phasen und sind deshalb mit einem erheblichen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden und werden selten durchgeführt. Außerdem können mit einzelnen beschleunigten Alterungsprozessen keine schlüssigen Informationen erzielt werden und wegen der teilweise fehlerhaften Schlussfolgerungen wurden die Ergebnisse dieser Prozesse in Frage gestellt. Der slowenische Prototyp wurde entwickelt, um die Angemessenheit von Papierkonservierungsverfahren für die Erhaltung des kulturellen Erbes abzuschätzen, aber er kann auch für die Beurteilung der Haltbarkeit von anderen Materialien verwendet werden. Typische Beispiele hierfür sind Polymere, Lebensmittel, Pharmaka und Textilien. Auf grundlegenden wissenschaftlichen Ebenen eignet sich das Instrument besonders für die Erklärung von oxidativen Abnutzungsmechanismen. Im Vergleich mit dem Alterungsprozess hat Chemilumineszenz den Vorteil, dass sie neues Wissen zu Abnutzungsmechanismen liefert und Schnelligkeit und Zuverlässigkeit garantiert. Außerdem kann eine einfachere und schnellere Bewertung des Stabilisierungsgrades von bestimmten Konservierungsverfahren erreicht werden und Chemilumineszenz ist im Vergleich mit dem Alterungsprozess ein nichtdestruktives Bewertungsverfahren. Die bisher erzielten Ergebnisse müssen zweifelsohne noch mit den tatsächlichen Abnutzungsprozessen in Verbindung gebracht werden, so dass die praktische Anwendbarkeit noch sehr eingeschränkt ist. Der Prototyp ist aber für Testzwecke erhältlich und wird im Papylum-Workshop vorgestellt. Ein umfassender Bericht kann auf der Homepage des Projekts eingesehen werden.

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