Die Neurotransmitterfunktion beleuchten
Bisher wurde der Funktion des Neurotransmitters Somatostatin (SST) im Hirngewebe sowie seiner Beteiligung an zahlreichen Schlüsselpfaden und Pathologien relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Im Rahmen des Projekts SOMATOSTATIN RECEPTO konzentrierte man sich auf die Darlegung der Funktion von SST im Gehirn und seiner Rolle bei Hirnpathologien, was wiederum zu potenziellen neuen Therapiewegen führen könnte. Das Projekt richtete sich auf eine Vielzahl von Aspekten der SST-Funktion, einschließlich der Beteiligung von SST an Signalsystemen im Gehirn und einer Studie zur Lokalisierung der SST-Rezeptoren im Hirngewebe. Die Studien zeigten, dass SST an der Modulation der Leptin-Aktivität in einem Teil des Gehirns beteiligt sein könnte, der unter dem Namen Hypothalamus bekannt ist. Leptin ist an der Regulierung des Ernährungsverhaltens, genauer gesagt am Einsatz des Sättigungsgefühls, beteiligt. Deshalb kann man darauf schließen, dass möglicherweise auch SST beim Ernährungsverhalten des Menschen eine Rolle spielt. Für die weitere Untersuchung dieser Wechselwirkungen wurden spezielle Verbindungen zwischen den auf Leptin reagierenden Neuronen und dem SST-System erforscht. Es wurden anatomische Beweise erbracht, welche die Annahme einer direkten Wechselwirkung zwischen Leptin und dem SST-System stützen. Des Weiteren stellte sich heraus, dass SST in der Laborumgebung gegen eine leptininduzierte 24-stündige Anorexie wirken und die Aktivität leptinabhängiger Moleküle hemmen könnte. Diese Daten bilden einen der ersten detaillierten Berichte zur Rolle von SST im Gehirn von Säugetieren. Die im Laufe dieses Projekts gemachten Beobachtungen bilden die Grundlage für weitere Experimente und Studien zur Beteiligung von SST an einer Reihe von Pathologien sowie Möglichkeiten, diese zu überwinden. Somit könnten die experimentellen Fachkenntnisse und die entwickelten Technologien für Pharmazieunternehmen und Forschungsinstitutionen von Interesse sein.