Ein Netzwerk, das für Sie Informationen findet
Peer-To-Peer-Anwendungen (P2P), wie beispielsweise die gemeinsame Dateinutzung, haben die Arbeitsweise des Internets revolutioniert, jedoch standen sie bisher kaum für das Informationsmanagement zur Verfügung. In Umgebungen, die für mehrere Benutzer gedacht sind, ist es oft schwierig zu bestimmen, wo genau der entscheidende Teil der Informationen zu finden ist. Dieses Problem kann durch die Kombination von P2P mit dem semantischen Netz, dem anderen neu aufgekommenen Netzwerktrend der letzten Jahre, gelöst werden. Das SWAP-Konsortium hat ein Modell entwickelt, in dem sich die unterschiedlichen Knoten eines Peer-To-Peer-Netzwerks fortlaufend gegenseitig über ihre "Kompetenz" informieren. Auf der Grundlage dieser Informationen erstellt das System eine semantische Topologie bzw. Karte, auf der verzeichnet ist, wo die Kompetenz zu bestimmten Themen gefunden werden kann. Beim Empfang einer Nutzeranfrage verwendet der Peer die semantische Topologie um zu ermitteln, an welchen Peer die Suchanfrage weitergeleitet werden soll, anstatt eine Rundsendung zu veranlassen oder die Anfrage wahllos weiterzuleiten. Der Peer misst die semantische Ähnlichkeit zwischen der Frage und der Kompetenz der anderen Peers und wählt dementsprechend einen geeigneten Peer zur Beantwortung der Frage aus. Im Rahmen von Testversuchen wurde das System in akademischen Umgebungen zur gemeinsamen Nutzung bibliographischer Informationen, in einem Netzwerk von Finanzanalytikern bei einer Bank und außerdem im Bereich des Wissensaustauschs zwischen KMU auf den Balearen eingesetzt.