Die Untersuchung des Kohlensoffzyklus in den weltweiten Ozeanen
Beinahe der gesamte globale Kohlenstoff wird in den tiefen Regionen der weltweiten Ozeane gespeichert. Ebenso wie der Gehalt an Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre in alarmierender Geschwindigkeit weiter steigt, wachsen auch die Besorgnisse zur Fähigkeit der Ozeane, diese steigende Belastung verarbeiten zu können. Im Rahmen des Programms Energy, Environment and Sustainable Development wurde das ORFOIS-Projektkonsortium mit insgesamt acht Partnern finanziert, um einige Einblicke in dieses Thema zu erhalten. Das CEA, eine französische Forschungsorganisation, beschäftigte sich mit der Aufgabe, das gegenwärtige Wissen in Bezug auf die Auflösungskinetik des Karbonats zu erweitern. Die Tiefe und Ausdehnung der weltweiten Ozeane gestaltet die Durchführung von Forschungsaufgaben schwierig, deshalb wurde in einem Laboratorium des CEA der Ozean nachgebildet. Anhand von Proben aus zwei bathymetrischen Probestreifen im östlichen Atlantik im künstlichen Meerwasser des Laboratoriums wurde eine Analyse der Löslichkeitsprodukte durchgeführt. Das Löslichkeitsprodukt variiert je nach Temperatur, Druck sowie Größe und Zusammensetzung des biogenen Meereskarbonats beträchtlich. Die für Kalzit und Aragont berechneten Löslichkeitsprodukte standen in Übereinstimmung zu früheren Forschungsarbeiten, konnten jedoch nicht die im östlichen Atlantik beobachteten Veränderungen im Bereich der Karbonatfraktion in der Tiefe erklären. Darüber hinaus wurde auch die Auflösungskinetik untersucht. Die Daten zeigten asymptotische Konzentrationsprodukte und eine mit zunehmender Tiefe steigende Auflösungsgeschwindigkeit von Kalzit und Aragonit. Das CEA und seine ORFOIS-Partner machen ihre Ergebnisse der Forschungsgemeinschaft in Form zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen zugänglich.