Die Entwicklung einer Software für Sehbehinderte
Technische Zeichnungen und Diagramme, Übersichtspläne sowie Schaubilder enthalten im herkömmlichen Sinn äußerst viele Grafiken. Sie basieren zu Illustrationszwecken auf der Darstellung von Objekten. Bei Softwareentwicklungen, und das ist deren Schwerpunkt, haben sich einfache, kreative und funktionale Gestaltung, Nutzung und Anpassungsfähigkeit durchgesetzt. Da aber das Ganze auf Grafiken basiert, können Menschen mit Sehbehinderung nicht von ihnen profitieren. Im Rahmen des TeDub-Projekts (Technical Drawings Understanding for the Blind) wurde nun eine Software entwickelt, die Einblicke gewährt, wo es bislang keine gab. Die Technologie ist eine Software, die Grafiken liest und technische und grafische Informationen umkodiert. Diese werden von drei Ebenen aus extrahiert und ermöglichen eine Nutzen bringende Interpretation. Zunächst gibt es die Bild verarbeitenden Methoden, dann einen XML-ähnlichen Import und schließlich den SVG-Import. Das Diagramm wird wörtlich interpretiert. Der Nutzer hat somit die Möglichkeit, die Interpretation zu steuern und zu personifizieren. Teil der Entwicklungsstrategie, die vier Phasen umfasste, war es, die Software bei Menschen mit Sehbehinderung zu testen. Die Testpersonen hatten die Gelegenheit, die Leistung der Software zu bewerten und zu bestätigen. Diese Zielvorstellung verhindert, dass sich das erarbeitete Programm in eine Richtung entwickelt, die für sehbehinderte Menschen ungeeignet ist. Derzeit kann das Programm Objekte im XML- und UML-Format interpretieren und es stellt Hilfen für die bereichsspezifischen Aufgaben bereit. Damit wird sichergestellt, dass die Mehrzahl der technischen Schaubilder kompatibel ist. Außerdem können sie für blinde Menschen umkodiert werden. Die Entwickler zielen darauf ab, dass das Programm für Studierende sowie Fachkräfte kostenlos erhältlich ist. Derzeit steht ein Prototyp für Testzwecke zur Verfügung.