Die Bewertung der Bodengüte in Glasgow
Die Bodenkontamination stellt in städtischen Regionen ein zunehmendes Problem dar. In der Erde gespeicherte Toxine können einen Einfluss auf die umgebende Pflanzenwelt haben, in das Grundwasser eindringen und sogar in der Atmosphäre aufgelöst werden, wo sie schließlich von Menschen eingeatmet werden. Im Rahmen des URBSOIL-Projekts, das vom Programm Energie, Umwelt und nachhaltige Entwicklung gefördert wird, haben Chemiker der schottischen Universität Strathclyde eine umfassende Bodenuntersuchungsmaßnahme in Angriff genommen. Dabei wurden von ungefähr 100 Standorten in Parks, an Straßenrändern, an Flussufern und in Gärten in ganz Glasgow Bodenproben entnommen. Diese Proben wurden mit Hilfe des vierstufigen sequenziellen Extraktionsverfahrens analysiert, das vom Bureau Communautaire de Référence (BCR) der Europäischen Union vorgeschlagen wurde. Die schottischen Wissenschaftler beobachteten zwischen den Untersuchungsorten keine großen Abweichungen bei den ermittelten Stoffgruppen. Es wurden jedoch Probleme im Hinblick auf die Labilität einzelner Elemente (z.B. Blei) festgestellt, die bei zukünftigen Prozessbetrachtungen berücksichtigt werden sollten. Die Schwellenwerte, welche die britische Umweltbehörde für die Ermittlung der Exposition von kontaminierten Böden festgelegt hat, wurden für Blei, Chrom und Nickel an einigen Standorten überschritten. Mit dem Ziel, die Entstehungsursache für die potenziell schädlichen Schwermetalle zu bestimmen, führten die Chemiker der Universität Strathclyde eine Hauptkomponentenanalyse der Daten durch. Elemente mit einer niedrigen Variabilität wie Aluminium, Eisen, Lithium, Magnesium und Mangan wurden als natürliche Bodenbestandteile klassifiziert. Für Blei, Barium, Zink und andere Elemente ergab die Hauptkomponentenanalyse jedoch, dass diese anthropogenen Ursprungs sind. Die Ergebnisse für Chrom waren nicht eindeutig. Die Forscher der Universität Strathclyde sind davon überzeugt, dass sich die Hauptkomponentenanalyse als nützliches Instrument für die Behörden bei der Bewertung der Beschaffenheit städtischer Böden erwiesen hat. Im Rahmen zukünftiger Forschungen soll die während des URBSOIL-Projekts entwickelte Methode weiter verfeinert werden.