Die Kombination von Messungen der Luftqualität mit denen von Verkehrsstaus auf den Straßen von Madrid
Der Straßenverkehr ist eines der Hauptprobleme, die die modernen Stadtgebiete Europas lösen müssen, um die Lebensqualität ihrer Einwohner zu verbessern. Die hohen Wachstumsraten europäischer Städte führten im Laufe der letzten Jahre durch einen entscheidenden Anstieg der Verkehrsteilnehmer und der Staus zu drastischen Veränderungen im Straßenverkehr. Aus diesem Grund wurde die Luftqualität in Stadtgebieten durch Feststoffteilchen mit einem Durchmesser von bis zu 10 Mikrometer (PM-10) und Stickoxide oberhalb der europäischen Grenzwerte bedeutend beeinträchtigt. Beim Versuch, eine integrierte Lösung zur Bestimmung von Optionen zur Wirkungsminderung zu liefern, wurde im Laufe des OSCAR-Projekts eine umfassende Studie über zahlreiche europäische Städte, einschließlich Madrid, hinweg durchgeführt. Die Studie umfasste Messungen der Luftqualität, der Meteorologie und der Verkehrsstaus auf den Straßen. Diese Daten wurden weiterhin mit Daten anderer europäischer Städte verglichen und zur Eingabe in Modelle genutzt, mit denen ihre Kapazität zur Nutzung als Tools für die Entwicklung nachhaltiger Verkehrsstrategien getestet werden sollte. Innerhalb der Studie kamen 25 Arbeitsstationen im Stadtgebiet Madrid zum Einsatz, an denen über einen Zeitraum von zwei Jahren Daten gesammelt wurden. Mit einer einzigen Ausnahme, nämlich der Station Casa de Campo im städtischen Hinterland, wurde der durchschnittliche Jahresgrenzwert (40μg/m³) nachweislich überschritten. Zwei Stationen unweit von Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen in städtischen Gewerbe- und Wohngebieten (Paseo de Recoletos und Pl. Luca de Tena) erbrachten die höchsten Werte. Die stündliche Luftqualität lag jedoch nachweislich unterhalb des neuen stündlichen EU-Genzwerts. Die höchsten Konzentrationen von Luftschadstoffen wurden an einer Verkehrsstation nahe einer viel befahrenen Straße in Pl. M. Salamanca und an einer weiteren Station in Paseo de Recoletos gemessen. Insbesondere die O3-Werte lagen unter den EU-Standardspezifikationen, wohingegen die täglichen PM-10-Werte auch im zweiten Untersuchungsjahr den neuen EU-Grenzwert überschritten hätten. Die gesammelten nützlichen Daten werden zur weiteren Verwendung Endnutzern in EU-Ländern und Unternehmen zur Verfügung gestellt, die sich aktiv auf dem Gebiet des Luftqualitätsmanagements bewegen.