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Astrophysical virtual observatory

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Die Erforschung des "digitalen Universums"

Es wurde eine europaweite Initiative gestartet, um die moderne astrophysikalische Forschung durch Nutzung der modernsten Computertechnologie zu unterstützen. Damit soll das gesamte Potenzial von gespeicherten Daten für neue wissenschaftliche Erkenntnisse gefördert werden, indem diese fertig und zugänglich, nahtlos und einheitlich zur Verfügung gestellt werden.

Durch die einzigartigen Fähigkeiten und die Effizienz der neuen boden- und weltraumbasierten Observatorien ist es zu einer unvorhergesehenen "Datenexplosion" gekommen, die innovative Verfahren zur Verarbeitung, Erforschung und Nutzung dieser Daten erforderlich macht. Zu diesem Zweck mussten sich die Forscher dem GRID-Paradigma der verteilten Berechnungen und Ressourcen zuwenden, um die komplexen Probleme der Spitzenforschung zu lösen. Die bestehenden astronomischen Datenzentren und Archive wurden zu einer übergreifenden Einheit gekoppelt. Diese neue astronomische Datenquelle hat das Astrophysikalische Virtuelle Observatorium (AVO) entstehen lassen. Dabei handelt es sich um ein innovatives und sich weiterentwickelndes System, mit dem die Benutzer vielfältige Datenbanken transparent und gemäß internationaler Normen über Datenzugriff und Mining-Protokolle abfragen können. Dadurch werden auch Datenanalyseverfahren mittels einer Koordinationseinheit möglich, womit Bandbreiten für ein großes Netzwerk und modernste Analysetools verfügbar sind. Im AVO verstehen alle Archive die gleiche Abfragesprache und können über eine einheitliche Schnittstelle erreicht werden. Zudem können mit den gleichen Tools verschiedene Daten analysiert werden. Die erste große wissenschaftliche Entdeckung auf der Grundlage des AVO erfolgte während der Vorführungen an der Europäischen Südsternwarte im Januar 2004. Man entdeckte über 30 massive Schwarze Löcher, die durch Staubwolken verschleiert bisher unentdeckt geblieben waren. Die Arbeit zur Beschreibung dieser Ergebnisse wurde bereits zugelassen und durch die europäische Zeitschrift "Astronomy & Astrophysics" veröffentlicht. Dies ist die erste anerkannte wissenschaftliche Arbeit, die auf der durchgängigen Nutzung von Tools des Virtuellen Observatoriums beruht und belegt, dass sich das AVO weit genug entwickelt hat, um ein echtes Forschungsinstrument zu werden. Das AVO wird gegenwärtig gemeinsam mit internationalen Arbeiten in Europa, Nord- und Südamerika sowie in der Region Asien-Pazifik eingesetzt. Es gehört zu einer internationalen Allianz der virtuellen Observatorien zu Festlegung der grundlegenden neuen Standards und Verfahren, damit das VO-Konzept eine weltweite Dimension erreichen kann.

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