Sichere Manöver bei Fallschirmlandungen
Alle Stauluftgleitschirme besitzen einen Schirm, der aus einer oberen und einer unteren Fläche besteht. Die zwei Flächen sind durch tragflächenförmige Kunststoffschienen miteinander verbunden, um "Zellen" zu bilden. Diese Zellen werden durch Stauluft, die über speziell angefertigte Öffnungen am vorderen Schirm eintritt, aufgeblasen und bilden so eine gleitende Tragfläche. Ein erfolgreiches großflächiges Stauluftgleitschirmsystem erfordert ein erstklassiges dynamisches Abfangmanöver. Wenn die Ladung aufsetzt, sollten die Geschwindigkeitskräfte sowohl auf horizontaler, vor allem aber auf vertikaler Ebene im Idealfall gegen Null gehen. Trotz der Tatsache, dass solch eine Bedingung praktisch unmöglich ist, kann eine Verringerung der Sinkgeschwindigkeit bei der Landung auf Werte unter 3m/s erreicht werden. Für die Studie über das Verhalten des Gleitschirmsystems ist eine numerische Simulation erforderlich, bei der zahlreiche Faktoren wie Körperanzahl, Stabilität und Zahl der Freiheitsgrade des betrachteten Systems berücksichtigt werden. Im Rahmen des FASTWING-Projekts wurde ein 2-D-Modell ausgewählt, bei dem davon ausgegangen wird, dass das Abfangmanöver ohne jegliche Seitwärtsbewegung erfolgt. Unter Veränderung der wichtigsten Parameter wie der Höhe des beginnenden Abfangmanövers, der Abfanggeschwindigkeit und des aerodynamischen Modells wurden zahlreiche Simulationen durchgeführt. Die erzielten Resultate lieferten Daten für den Entwurf eines FASTWING-Schirms und die Optimierung der Bremseffizienz. Außerdem sollen sie die Grundlage für weitere Verbesserungen des Abfangmanövers bei der Landung bilden, von denen die Konstrukteure und Hersteller von Gleit- und Stauluftgleitschirmen beträchtlich profitieren werden.