Umgang mit Ökosystemen unter der Meeresoberfläche
Seeberge können als Berge beschrieben werden, die sich über 1.000 Meter über dem Meeresboden erheben. Sie können allein oder in Gruppen vorkommen und ihre Gipfel berühren die Wasseroberfläche nicht. Gipfel und Seiten von Seebergen bestehen aus uraltem Vulkangestein und reichhaltigen, wertvollen Mineralien. Schätzungen gehen von zehntausenden Seebergen weltweit aus. Das sind für Wissenschaft, Industrie und Umweltschutz erfreuliche Nachrichten. Seeberge agieren als "Paddel" des Ozeans. Auch ihre hohe Produktivität, ihre immense lokale Artenvielfalt und die zunehmende Ausbeutung ihrer Ressourcen tragen zu ihrer Bedeutung bei. Die Bedrohung ihrer Ökosysteme beispielsweise durch Überfischung und Schleppnetzfischerei rufen zunehmend Besorgnis hervor. Das von der EG geförderte OASIS - Projekt (Ozeanische Seeberge: Eine integrative Studie) hat einen ganzheitlichen Ansatz zur Durchführung zweier Fallstudien verwendet, die die ins Ökosystem von Seebergen eingebundenen Prozesse untersuchen. Das Projekt stellt die erste wissenschaftliche, europäische Untersuchung zu Seebergen dar, die sowohl physische als auch biogeochemische und biologische Forschung umfasst. Hauptanliegen war die Untersuchung des Ökosystems in der näheren Umgebung zweier ausgewählter Seeberge. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in Ökosystemmodelle aufgenommen und in daraus entstehenden Konzepten zum Schutz von Seebergen angewandt. Diese Ergebnisse sowie die entdeckten Umgangsmöglichkeiten werden für Interessenvertreter und politische Entscheidungsträger bei der Unterstützung von Schutzmaßnahmen und im nachhaltigen Umgang mit Seebergen von Nutzen sein.