Studie zu temporären Flüssen in Südeuropa
Die Dynamiken von Wasser-, Nährstoff-, Sediment- und Schadstofftransport in diskontinuierlichen Flüssen sind einzigartig. Um unser Wissens über diese zeitweilig aussetzenden Wasserläufe zu erweitern, führten die am Projekt TEMPQSIM beteiligten Partner an mehreren Stellen in Südeuropa eingehende Untersuchungen durch. Dazu wurden vier Flüsse ausgewählt: der Tagliamento und der Mulargia in Italien, der Krathis in Griechenland und der Pardiela in Portugal. Das TEMPQSIM-Team, das aus Mitgliedern von mehreren Universitäten und Forschungsinstituten aus ganz Europa besteht, erfasste, analysierte und verglich Daten der vier Gebiete. Bei einigen Parametern, wie etwa der Atmung, gab es große Unterschiede zwischen den Gebieten, was jedoch vor allem auf Temperaturunterschiede zurückgeführt wurde. Der Wassergehalt und nicht der Sedimentursprung erwies sich als Hauptantrieb für die bakterielle Kohlenstoffproduktion. Andererseits stand die Mineralisierungskapazität in positiver Wechselbeziehung mit dem Gehalt an organischen Substanzen. Im Verlaufe des TEMPQSIM-Projekts zeigte sich, dass lange Trockenperioden gefolgt von kurzen heftigen Regenfällen und anschließendem Fluss bei der Neuverteilung von Nährstoffen flussabwärts helfen. Dieser Mechanismus beeinflusst die Fähigkeit des Einzugsgebiets, Tier- und Pflanzenwelt zu unterstützen. Das Ziel der zukünftigen Arbeit besteht in der Ermittlung der notwendigen Mindestfließbedingungen zur Lebenserhaltung auf Grundlage der begrenzt verfügbaren Wasserressourcen in semiariden Gebieten. Die Forschungsergebnisse von TEMPQSIM wurden als Artikel in wissenschaftlich begutachteten Fachzeitschriften veröffentlicht.
