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Inhalt archiviert am 2024-05-21

Analytical strategy to detect infringement of patents or proprietary processes of pharmaceuticals and fine chemicals

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Chemische Maßnahmen zur Eindämmung von Arzneimittelfälschungen

Bisher ist es nicht gelungen, eine hundertprozentig funktionierende Lösung zum Schutz von Arzneimittelpatenten vor Plagiatoren zu finden. Um hier Abhilfe zu schaffen, haben Wissenschaftler eine Methode zur Markierung entwickelt, die auf abbaubaren Molekülen basiert, um chemische Erzeugnisse vor Fälschungen zu schützen.

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Fälschungen und der Missbrauch von Patenten sind in der pharmazeutischen Industrie zu einem florierenden Geschäft geworden. Sie stellen in kommerzieller wie finanzieller Hinsicht eine Bedrohung für die europäischen Arzneimittelhersteller dar. Arzneimittelfälschungen haben zudem, neben den eben genannten ökonomischen Aspekten, auch negative Auswirkungen auf die Sicherheit der Bürger, insbesondere seit dem Aufkommen von Internetapotheken. Um Produktpiraterie und Fälschungen zu verhindern, ist der Einsatz spezieller Verfahren unter Verwendung von Isotopen möglich. Hiermit kann bestimmt werden, ob ein Molekül gemäß einem patentierten Verfahren hergestellt wurde. Des Weiteren kann der Einsatz chromatografischer Verfahren erfolgen, um Unreinheiten und ihren Ursprung aufzudecken. Es gibt jedoch zwei Wege, wie es Fälschern gelingen kann, diese Kontrollmechanismen zu umgehen. Zum einen können, wenn die Herstellungsverfahren und die Organismen sehr ähnlich sind, diese anhand isotopischer Markierungen nicht von der patentierten Verfahrensweise unterscheidbar sein. Darüber hinaus kann es, wenn Unreinheiten ihren Ursprung in den Ausgangsstoffen oder im Kulturmedium haben, zu einem inkonsistenten Verunreinigungsprofil kommen. Die Wissenschaftler des europäischen Projekts COUNTERPHARM haben ein Verfahren entwickelt, durch das diese "Schlupflöcher" geschlossen werden können. Das herzustellende Erzeugnis wird durch die Hinzugabe einer kleinen, genau definierten Menge Ferulasäure zu den Ausgangsstoffen markiert. Hierbei handelt es sich um einen Ausgangsstoff zur Herstellung von Vanillin, dessen Umwandlung erfolgt, um den künstlichen Geschmacksstoff zu bilden, welcher normalerweise als Ersatz für den natürlichen Vanilleextrakt verwendet wird. Dieser Vorgang der Biotransformation wurde während Versuchsreihen zur Herstellung von Paracetamol erprobt. Es stellte sich heraus, dass hiermit eine verfolgbare Markierung möglich ist. Sie dient nicht nur als eine abbaubare chemische Markierung, sondern ist zudem eine kostengünstige Alternative zum Einsatz teurer Tracer, die auf der Verwendung von Isotopen basieren. Parfüms, agrochemische Stoffe sowie Kosmetika können ebenfalls mit einer chemischen Signatur des Herstellers versehen werden. Diese Methode zur Bekämpfung von Fälschungen wird dabei helfen, das Auftreten von Produktplagiaten einzudämmen, um die Rechte der Bürger und der Industrie zu schützen.

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