Interaktive Erfahrung im Zelt
Computergestützte Informationssysteme sind dabei, die Art und Weise unserer Informationserfassung und -gewinnung aus unserer Umgebung zu revolutionieren. Es besteht die Tendenz, sich immer weiter weg von der physikalischen Präsenz eines PCs, wie wir ihn heute als Informationsquelle kennen, zu entfernen. Mit der Initiative "The disappearing computer" soll gezeigt werden, dass Informationstechnologie tatsächlich in Alltagsobjekte integriert werden kann. Ausgehend von diesem Konzept hat sich das von der EU geförderte SHAPE-Projekt auf die Einbindung von Mixed Reality-Artefakten an öffentlichen Orten wie Museen konzentriert. Die Mitglieder des Projektkonsortiums haben eine Reihe an die jeweilige Zielbenutzergruppe angepasster hybrider Artefakte entwickelt, um eine Erkundung der Umgebung zu ermöglichen. Diese Artefakte bieten sowohl physikalische als auch digitale Merkmale und können in der virtuellen und der echten Welt existieren. An der University of Nottingham im Vereinigten Königreich wurde ein Storytent (Zelt für Geschichten) für junge Lernende entwickelt. Die Anziehungskraft eines Zeltes für Generationen von Kindern wurde für das Display des Projektes genutzt: eine Leinwand in Form eines stabiles Zeltes mit Dreiecksrahmen. Das Storytent ist ein Mixed Reality-Angebot für das interaktive Geschichtenerzählen für Kinder. Das Zelt erkennt gekennzeichnete Objekte und reagiert auf diese. Junge Lernende können in der Leinwand sitzen und mit 3D-Modellen, Computergrafiken und Klängen interagieren und werden so Teil der Erfahrung. Für die Interaktion mit der virtuellen Umgebung dient ein Drehtisch, der den Blickwinkel für die 3D-Darstellung verändert. Das Storytent bietet Kindern eine einzigartige interaktive Lernerfahrung. Exploratorien, Museen, Galerien und Klassenzimmer sind potenzielle Umgebungen für den Einsatz des Storytent, das den Lernprozess in einer Vielzahl von Bereichen unterstützen kann.