CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-06-18

Study of anthropogenic pollution after the war and establishing of measures for protection of plitvice national park and bihac region at the border area of croatia and bosnia-herzegovina

Article Category

Article available in the following languages:

Auswirkungen des Krieges auf die Wasserqualität der Una

Das teilweise innerhalb des INCO-2-Programms finanzierte FTE-Projekt Anthropol.Prot lenkte die dringend notwendige Aufmerksamkeit auf das Thema der Wasserqualität in Bosnien und Herzegowina.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Nach dem Zerfall der ehemaligen Republik Jugoslawien Anfang der 1990er Jahre durchlitt die Region eine Zeit der bewaffneten Konflikte. Die menschliche Tragödie des Krieges war die eine Seite. Aber auch die Umwelt wurde schwer belastet. Eine einzigartige Zusammenarbeit europäischer Forschungseinrichtungen widmete sich der Bewertung der Auswirkungen auf die Wasserqualität im Bihac-Tal in Bosnien und Herzegowina sowie dem Politico-Seengebiet Nationalpark in Kroatien. Wissenschaftler der Universität Bihac, Bosnien und Herzegowina, untersuchten insbesondere den Talkessel der Una, in der sich die Stadt Bihac befindet. Die aus Trinkwasserleitungen sowie natürlichen Quellen, Karstgrundwasserleitern und dem Fluss direkt entnommenen Proben wurden einer Reihe chemischer und biologischer Analysen unterzogen. Ammoniak-, Nitrit- und Phosphatwerte lagen meist unter den zulässigen Grenzwerten. Andererseits deutete der Nachweis erhöhter Konzentrationen an Fäkalstoffen auf einen Mangel an geeigneten Kläranlagen in der Region hin. Dies trat stromabwärts der Stadt Bihac besonders deutlich zutage. Daher besteht die aus dem Projekt folgende unmittelbare Empfehlung darin, eine Abwasserbehandlung zu realisieren. Das Team der Universität Bihac untersuchte außerdem mithilfe mehrerer Zeigerarten die Verweilzeiten in Karstgrundwasserleitern. Verweilzeiten liefern wichtige Rückmeldungen zur Wasserspeicherung und Schadstoffanreicherung. Auch wenn keine eindeutigen Schlussfolgerungen gezogen werden konnten, ergab sich doch der Verdacht, dass in ehemaligen militärischen Anlagen gelagerte und nun auslaufende giftige Stoffe gleichfalls zur Schadstoffbelastung beitragen könnten.

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich