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Cybernetic transportation systems for the cities of tomorrow

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Öffentlicher Nahverkehr beginnt an der Haustür

Bei der Umsetzung neuer Konzepte im öffentlichen Nahverkehr wird oftmals das Rad neu erfunden, beispielsweise die Veränderung der gesamten Straßeninfrastruktur, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden. Die Forscher des Cybermove-Projekts schlugen ein machbares Konzept vor – die Cyber-Autos - um den Stress beim Autofahren zu senken und Städte verkehrstechnisch zu entlasten.

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In den meisten europäischen Städten ist es kaum vorstellbar, Privatfahrzeuge und Taxis irgendwann durch öffentliche Verkehrsmittel zu ersetzen, die den Fahrgast an der eigenen Haustür abholen und an sein Ziel befördern. Aber genau dies ist die langfristige Überlegung von Forschern, die sich im Rahmen eines FuE-Projekts des französischen Nationalinstituts für Computerwissenschaften und Forschung mit der Entwicklung von Straßenfahrzeugen mit vollständig automatisierten Fahrfunktionen befassen. Kleine automatisierte Fahrzeuge können die Effizienz des öffentlichen Nahverkehrs deutlich steigern. Die so genannten Cyber-Autos sind möglicherweise die ideale Lösung, um Verkehrsstaus und Verschmutzungen durch Abgase in historischen Altstädten zu vermeiden. Sie können die Möglichkeiten des öffentlichen Verkehrs erweitern und Fahrgäste von Bus-, Straßenbahn- und Zughaltestellen in die Stadtzentren oder entfernte Vororte befördern. Cybermove baut auf dem von der Europäischen Kommission finanzierten FuE-Projekt Cybercars auf, das Sensor-, Kontroll- und Steuerungstechnologien für fahrerlose Fahrzeuge entwickelte, die eine vorgegebene Streckenführung absolvieren und Hindernisse umfahren. Diese kleinen, elektrisch betriebenen Fahrzeuge mit automatisierten Fahrfunktionen werden sich auf den Straßen jedoch nur durchsetzen, wenn Reisende sie auch nutzen. Im Rahmen von Cybermove sollte demonstriert werden, dass Cyber-Autos genauso flexibel sind wie ein Privatfahrzeug, jedoch deutlich weniger Lärm und Schadstoffe verursachen. Die öffentlichen Demonstrationen in historischen Altstädten sollten zeigen, dass die neue Technologie verschiedene gravierende Mobilitätsprobleme in vielen europäischen Städten lösen kann. Inzwischen ist es gelungen, die Zuverlässigkeit, Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit dieser Cyber-Autos auf ein akzeptables Niveau zu erhöhen. Sie gelangen effizient vom Start ans Ziel und kehren, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, automatisch gesteuert an außerhalb gelegene Parkstationen zurück. Mit ihrem flexiblen Design eignen sie sich für verschiedene automatisierte Verkehrssysteme, z.B. das derzeit für den Flughafen Heathrow geplante Ultra-System, und für die in Masdar, Abu Dhabi, eingesetzten Cybercab-Roboter. Die Überlegungen gehen jedoch dahin, Cyber-Autos eher in konkreten Umgebungen mit kurzen Wegen einzusetzen, u.a. in Krankenhäusern, Flughäfen, Freizeit- und Businessparks. Verbesserungen sind noch nötig, um das neue Mobilitätskonzept in ein öffentliches Verkehrssystem für eine große Nutzergemeinschaft zu übertragen.

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