Rekombinante Hefe produziert Biopolymere von Industriequalität
Genetisch veränderte Hefe kann Lipide in Biopolymere, Wachs und andere Chemikalien umwandeln, wie z. B. Polyhydroxyalkanoate (PHAs), was eine treuere chemische Synthese ersetzen könnte. Für all diese Produkte besteht eine große Nachfrage seitens der chemischen und biotechnologischen Industrie. Das Projekt Lipoyeasts will einen Stamm entwickeln, der in der Lage ist, verschiedene Arten natürlicher Lipide in Biopolymer industrieller Qualität umzuwandeln. Hierzu blockierten EU-Wissenschaftler die endogene Lipidproduktion innerhalb der Hefe, setzten Bakteriengene ein, die für die Produktion der Zielverbindung verantwortlich sind, und wählten Stämme aus, die stark von einer externen Lipidversorgung abhängen. Das Projekt erzeugte genetisch veränderte Hefe, indem es Lipide in PHA umwandelte, und zwar mit einer Ausbeute von 20 - 25 %, dem höchsten je von einem Hefestamm erzielten Grad. Die Wissenschaftler identifizierten auch den Kreis der Lipide und Fettsäuren, die am besten für die PHA-Produktion durch Hefe geeignet sind. Eine ähnliche Strategie wurde auch für die Erzeugung von Hefestämmen angewendet, die Wachsesther, Carotenoide und Biodiesel produzieren. Außerdem lizenzierten die Forscher ihre Wachsesther/Biodiesel-Produktionsplattform an ein großes Biotechnologieunternehmen in den Vereinigten Staaten und reichten ein Manuskript ein, in dem die Erfindung beschrieben wird. Das Lipoyeasts-Projekt entwickelte eine neue Technologie, die nicht nur teure (und manchmal gefährliche) chemische Syntheseverfahren ersetzen, sondern auch durch einen umweltfreundlichen Ansatz zur Vermeidung von Ölverschmutzungen beitragen.
