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Model-Based Analysis of Human Errors during Aircraft Cockpit System Design

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Sichereres Fliegen durch die Vorhersage von Pilotenfehlern

Eine umfassende Pilotenausbildung und Erfahrung können das Risiko für menschliche Fehler verringern, aber nicht vollständig eliminieren. Allerdings können Fehlurteile insbesondere beim Fliegen eines Flugzeugs verheerende Folgen haben. Europäische Forschung zielt darauf ab, die Risiken durch die Vorhersage von Pilotenfehlern zu isolieren.

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In manchen Fällen lassen sich diese Fehler teilweise auf eine übermäßig komplexe Gestaltung des Flugzeugcockpits zurückführen. In Stresssituationen kann ein Pilot die Orientierung verlieren und versehentlich eine potenziell gefährliche Aktion ausführen. Aus diesem Grund hat das von der EU finanzierte HUMAN-Projekt ("Model-based analysis of human errors during aircraft cockpit system design") ein innovatives kognitives Modellierungswerkzeug entwickelt, mit dessen Hilfe die Ingenieure das Cockpit-Design verbessern können. Die Idee umfasst nicht nur die Vereinfachung des Cockpits, es geht vielmehr um eine bessere Anpassung an die menschliche Leistung. Aus ihrem kognitiven Modell des Verhaltens der Besatzung erhalten die Cockpitentwickler Informationen über mögliche Einschränkungen der Piloten, anhand derer sie in der Lage sein werden, das Cockpit besser an die Piloten anzupassen. Das Projekt läuft über 36 Monate und endet erst im Februar 2011, trotzdem kann es schon beachtliche Ergebnisse vorweisen. In der Tat kann das kognitive Modellierungs-Tool der Forscher bereits vorhersagen, wie und warum ein Pilot in einer bestimmten Situation in Bezug auf Cockpit-Design und seine körperliche Interaktion mit der Systemsteuerung reagieren wird. Aber die Entwicklung eines solchen Tools erfordert umfangreiche Prüfung, Validierung und einfallsreiche Forschung. Menschliches Verhalten und Versagen ist bekanntlich schwer zu fassen, sodass die Forscher zwei verschiedene Testplattformen einrichteten. Die erste Plattform war vollständig "virtuell" - Flugbesatzung, Cockpit und Umgebung wurden simuliert -, während für die zweite, "reale" Plattform echte Piloten in Flugsimulatoren Platz nahmen. Mithilfe der virtuellen Plattform konnten die Projektforscher von HUMAN ihr kognitives Modellierungs-Tool testen und wertvolle Daten über die Vorhersage von Pilotenfehlern liefern. Die Daten wurden dann mit dem Verhalten der echten Piloten und ihren Leistungen in den Flugsimulatoren verglichen. Den Projektpartnern zufolge lieferten die Daten aus der realen Plattform ein größeres Verständnis der kognitiven Prozesse, die zu Pilotenfehlern führen. Das daraus resultierende Wissen wurde für die Validierung und die Weiterentwicklung des kognitiven Besatzungsmodells genutzt. Wenn auch selten, kommt es doch immer wieder zu Pilotenfehlern. Aber durch die Identifizierung potenzieller Mängel im Cockpit-Design kann man Verbesserungen entwickeln und insgesamt die Sicherheit beim Fliegen erhöhen, was ganz klar jedem, der fliegt, zugute kommt.

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