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Road Map for Diabetes Research in Europe

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Förderung der Diabetesforschung

Diabetes, eines der größten gesundheitlichen Probleme des 21. Jahrhunderts, hat weltweit bereits epidemische Ausmaße angenommen und die Prävalenz wird voraussichtlich weiter steigen. Auch wenn es noch keine Heilung gibt, hat die Forschung doch Behandlungsmöglichkeiten hervorgebracht, mit denen sich die Lebensqualität verbessern lässt.

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Europa ist gut aufgestellt, um auf diesen Fortschritten aufzubauen. Der Erfolg hängt jedoch nicht nur von stärkerer Förderung ab, sondern auch von einem vernünftigen Umgang mit den Finanzmitteln und einer bessere Koordination. Das war der Ausgangspunkt eines von der EU finanzierten Projekts mit dem Titel "Road map for diabetes research in Europe" (Diamap), das die Zukunft der europäischen Diabetesforschung zum Vorteil der Patienten planen soll. Das Endziel von Diamap bestand darin, einen Bericht mit strategischen Fahrplänen und Studien aus sieben Untergruppen zu erarbeiten, anhand dessen sich Investitionen orientieren können, und Verbesserungen bei der Koordinierung der Diabetesforschung vorzuschlagen. Das Projektteam hat auch angekündigt, eine Website und eine Datenbank zur Diabetesforschung bereitzustellen. Der Arbeit an den Fahrplänen wurde jedoch erst einmal eine Umfrage zum gegenwärtigen Stand der europäischen Diabetesforschung sowie eine Übung zur Erstellung der strategischen Fahrpläne vorangestellt. Diabetespatienten wurden außerdem aufgefordert, sich im Lenkungsausschuss des Projekts neben Industrie und Hochschulwesen vertreten zu lassen. Neben der Bevölkerungsalterung wurden auch demografische Tendenzen und Lebensstil bei der Erarbeitung der Strategien berücksichtigt. Ethische Probleme sowie Gesundheitsökonomie und öffentliche Gesundheit wurden ebenfalls einbezogen. Informationen wurden auch aus Fragebögen erfasst, die von Investoren und Fördereinrichtungen in ganz Europa zurückgesandt wurden. Heraus kamen sieben Strategien, von denen sich jede einem bestimmten Bereich der Diabetesforschung widmet. Es werden die folgenden sieben Bereiche behandelt: Genetik/Epidemiologie, epithelische Zellen, Pathophysiologie, Stoffwechsel, integrierte Physiologie, klinische Wissenschaft und Pflege, makrovaskuläre Komplikationen und schließlich bereichsübergreifende Themen. In jedem Fahrplan werden die wichtigsten Fortschritte untersucht, die auf diesem bestimmten Gebiet gemacht wurden. Hierbei werden die Meilensteine des Fortschritts dokumentiert und der Weg zu einer besseren Behandlung oder Prävention von Diabetes und seinen Komplikationen aufgezeigt. Der Lenkungsausschuss und andere Gruppen habe die Machbarkeit dieser Meilensteine untersucht und ermittelt, welche Faktoren Fortschritte behindern und welche Möglichkeiten sich für die europäische Wissenschaft bieten. Meilensteine, die dringend Investitionen benötigen, wurden außerdem nach Priorität geordnet. Das Diamap-Projekt hat auch Empfehlungen vorgelegt, die einen stärkeren Wissensaustausch zwischen dem Hochschulbereich und dem privaten Sektor sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen Forschern, Patienten und Gesundheitsdienstleistern fordern. Die europäischen Diabetesforschungstätigkeiten lassen sich, dem Projektteam zufolge, am besten durch ein zentrales "virtuelles Institut" oder eine "virtuelle Akademie" koordinieren. Das Projekt, das im September 2010 abgeschlossen wurde, kommt jedoch zu dem Schluss, dass langfristig nur dann ein Erfolg erzielt werden kann, wenn die Fortschritte kontinuierlich überwacht werden. Zu diesem Zweck müssen Datenbanken verwaltet und ständig aktualisiert werden, damit die europäische Diabetesforschung auch weiterhin vorankommt.

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