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Coordination, rationalisation and integration of antimalarial drug discovery initiatives

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Gemeinsame Strategien in der Malariaforschung

Der 2007 konzipierte Globale Malaria-Aktionsplan (GMAP) zielt auf die Bekämpfung und Ausrottung des Malariaerregers ab. Ein EU-finanziertes Forschungsprojekt entwickelte eine logische, einheitliche Struktur für tragfähige Forschungs- und Entwicklungsprogramme, deren Schwerpunkt neue Methoden, Tests und Medikamente sind.

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Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in malariaendemischen Gebieten. Die gängigste Form der Malariabehandlung und –bekämpfung ist die Chemotherapie, die allerdings an ihre Grenzen stößt, weil der Parasit immer neue Resistenzen gegen handelsübliche Medikamente bildet. Seit kurzem setzt man im Kampf gegen Malaria auf eine recht erfolgreiche Kombinationsbehandlung mit Artemisinin. Die Anzahl neuer chemischer Substanzen im Zuge dieser Entwicklung lässt auf viele wirksame Malariamedikamente hoffen. Die meisten dieser potenziellen Wirkstoffe werden jedoch nicht in die klinische Praxis umgesetzt, da nur eine von 10 Substanzen, die die klinische Phase-I-Studie besteht, die Marktzulassung erhält. Die meisten Pharmaunternehmen haben FuE-Aktivitäten zu Malaria eingestellt, da sie sich finanziell nicht rentieren und viele derzeit in Entwicklung befindliche Medikamente keine Ausrottung des Erregers in Aussicht stellen. Die wenigen europäischen und internationalen Initiativen, die sich in der Wirkstoffforschung engagieren, leiden unter fragmentierten und schlecht koordinierten Programmen sowie mangelnder Kommunikation. So sind dringend neue Maßnahmen erforderlich, um Forschungsprioritäten in der Wirkstoffentwicklung herauszuarbeiten und die Methoden auf ein international akzeptables Niveau zu bringen. Hierfür schlossen sich unter dem EU-finanzierten Forschungsprojekt CRIMALDDI (Coordination, rationalisation and integration of antimalarial drug discovery initiatives) afrikanische und europäische Malariazentren zu einem Forschungs- und Entwicklungskonsortium zusammen. Vor allem sollten ein koordinierter Aktionsplan für künftige Forschungsprogramme erstellt und Mängel derzeitiger Programme und Pläne identifiziert werden. Im mehreren Sitzungen, Konferenzen und fachspezifischen Workshops analysierten die Projektpartner derzeitige weltweite Malariaforschungsprogramme, Bedürfnisse und Wissenslücken sowie künftige Forschungsziele und Finanzierungspläne. Schwerpunkt waren Mechanismen, Basistechnologien (z.B. Tests und Screening-Methoden) sowie Unterstützungssysteme, die weiterentwickelt und verbessert werden müssen, um Abläufe in der Wirkstoffforschung und –entwicklung zu beschleunigen. CRIMALDDI lieferte Vorschläge für neue Schnelltestmethoden, Tests für alle Arten von Malariaparasiten und alle Phasen in dessen Lebenszyklus sowie für Studien zu Artemisininresistenzen, die Identifizierung neuer therapeutischer Zielstrukturen und effiziente Auswertung von Hochdurchsatz-Screenings potenzieller Wirkstoffe. Starke Betonung lag auch auf dem Austausch von Ressourcen und Technologien. Das Konsortium erstellte einen fünfjährigen Aktionsplan zur Entwicklung neuer Wirkstoffe und Screening-Technologien, um den Malariaerreger zu bekämpfen und letztendlich auszurotten. Abrufbar sind diese Informationen unter http://www.crimalddi.eu/documents/BusinessPlanfinal.pdf. Die Ergebnisse von CRIMALDDI wurden unter http://www.malariajournal.com/content/9/1/202 veröffentlicht und der Europäischen Kommission auf einem Workshop in Brüssel vorgestellt. Durch entsprechende Empfehlungen sollen unnötige Dopplungen zwischen den Forschungsgruppen vermieden werden. Nun sollen detaillierte Kosten- und Zeitpläne erstellt werden, innerhalb derer die Vorschläge von CRIMALDDI umgesetzt werden.

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