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Management of Hypotension In the Preterm Extremely Low Gestational Age Newborn

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Hypotonie bei Säuglingen aus neuer Sicht

Frühgeborene vor der 28. Schwangerschaftswoche haben oft einen zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie). Eine große europäische Studie untersucht, ob eine sofortige pharmazeutische Behandlung indiziert ist oder ob ein eher beobachtender Ansatz die Überlebenschancen ohne Hirnschäden verbessern kann.

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Bei Hypotonie werden die Organe unzureichend mit Sauerstoff versorgt, was auch die Durchblutung des Gehirns beeinträchtigt und zerebrale Ischämie und Hirnschäden nach sich ziehen kann. Obwohl keine klaren Kriterien für die Definition und langfristigen Effekte einer Hypotonie vorliegen, werden derzeit normalerweise inotrope Medikamente (z. B.Dopamin) verabreicht. Allerdings zeigen Frühgeborene, deren niedriger Blutdruck behandelt wird, oft keine Anzeichen von Schock und können einen normalen systemischen Blutfluss haben. Das EU-finanzierte Projekt (Management of hypotension in the preterm extremely low gestational age newborn) (THE TRIAL HIP) widmete sich daher einem eher beobachtenden Ansatz ohne Intervention. Retrospektive Analysen einer großen Datenbank zu Neugeborenen (CNN) ergaben, dass eher die Behandlung von Hypotonie als der niedrige Blutdruck selbst mit Hirnschäden assoziiert wird. Da die derzeitige Behandlung auf Daten kleinerer Studien basiert, führt HIP TRIAL eine randomisierte Phase-III-Studie durch, um die Wirkung von Dopamin bei der Bluthochdruckbehandlung zu bewerten. Die Vorbereitungen der klinischen Studie sind im Gange, wobei intensiv am Abschluss des eigentlichen Studienprotokolls, der Einwilligungserklärung und dem Elterninformationsblatt gearbeitet wird. Eine europaweite Erhebung, die Daten zur aktuellen Diagnose- und Behandlungspraxis erfasst, ist inzwischen abgeschlossen. Um bestehende Praktiken weiterzuentwickeln und klinisches Personal fortzubilden, wurden mehrere Schulungen und Workshops geplant und durchgeführt, mit Schwerpunkt auf Echokardiographie, Nah-Infrarot-Spektroskopie und Elektroenzephalographie als diagnostische Methoden und zur Beurteilung von Blutdruck, Gehirnaktivität und kardiovaskulären Parametern bei Frühgeborenen. So wurden auch Expertengruppen eingerichtet, die die klinische Studie betreuen. THE HIP TRIAL ist die bisher größte Studie ihrer Art zum Effekt von inotropen Medikamente als Therapie von Hypotonie bei Frühgeborenen. Da Hirntraumata lebenslange Behinderungen nach sich ziehen können, wird das Ergebnis der Studie von erheblicher sozioökonomischer Bedeutung sein.

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