Die Wissenschaft, dein Freund
Um die Kontinuität der Forschung, der Wissenschaft und hiermit in Verbindung stehender Technologien sicherzustellen, muss sich die EU an die Jugend in ihren Mitgliedsstaaten wenden und sie dazu ermutigen, wissenschaftliche Berufe auszuwählen. Das EU-finanzierte MOTIVATION-Projekt ("Promoting Positive Images of SET in Young People") untersucht, wie die Wissenschaft, das Ingenieurwesen und Technologien mehr junge Menschen ansprechen und sie zu Karrieren in diesem Bereich bewegen können. Oftmals entmutigen veraltete Ideen über die Wissenschaft und obsolete Klischees junge Menschen, solche Berufe aufzunehmen, selbst wenn anfänglich ein Interesse daran besteht. Dieses negative Bild kann durch Gleichaltrige, Lehrer und die Medien erzeugt werden, und mit dieser Problemstellung befasst man sich im Rahmen des MOTIVATION-Projekts. Bessere Informationen, Studienreisen und berufliche Schulungen können das Ansehen bei den Schülern erhöhen. Hierbei konzentriert man sich vor allem auf Schülerinnen, bei denen es viel weniger wahrscheinlich ist, dass sie eine Karriere im wissenschaftlichen Bereich verfolgen. Die Projektpartner analysieren die Darstellung der Wissenschaft, des Ingenieurwesens und der Technologien im Fernsehen und in Schulbüchern. Gleichzeitig ermutigen sie zur Führung einer Debatte zwischen Lehrern, Studienberatern und Eltern zu diesem Thema. Das MOTIVATION-Projekt erforscht genauer gesagt die Geschlechterrollen und das Selbstverständnis bei einer Jobentscheidung im Bereich Wissenschaft, Ingenieurwesen und Technologien anhand verschiedener Schülergruppen (z. B. weibliche Schüler, Schüler mit Migrationshintergrund, Homosexuelle). Das Projekt identifiziert gute Praktiken zu Maßnahmen zur Änderung vorgefasster Denkmuster bezüglich der Wissenschaft, des Ingenieurwesens und Technologien und ermutigt zur Ergreifung von integrativen Maßnahmen. Im Rahmen des MOTIVATION-Projekts konnten viele Empfehlungen ausgesprochen werden, um ein ermutigenderes Klima bezüglich Wissenschaften, dem Ingenieurwesen und Technologien zu schaffen. Das Projekt hat festgestellt, dass vielfältigere und realistische Berufsbilder in jugendliche Medien wie Magazinen und in Seifenopern zu integrieren sind. Herausgeber und Produzenten sollten nach Unterstützung aus der Industrie und von Universitäten Ausschau halten und eine interessantere Präsentation der Wissenschaft, des Ingenieurwesens und der Technologien herausarbeiten. Weibliche Vorbilder aus diesem Bereich sollten geschaffen werden, um geschlechtsspezifischen Stereotypen entgegenzuwirken, während jugendliche Medien sich ihres Einflusses bezüglich der Bewahrung stereotypischer Geschlechtsrollen bewusst sein sollten. Das Projekt kam auch zum Ergebnis, dass die Vorliebe für ein Schulfach nicht automatisch bedeutet, dass die Schüler dies als Hauptfach wählen, dies weist auf fehlende Initiativen hin, die Wissenschaft, das Ingenieurwesen oder Technologien erstrebenswert darzustellen. Ein ansprechenderer Lehrplan kann dazu beitragen, das Interesse an diesem Themenbereich zu stimulieren und diesen als einen realisierbaren Karriereweg darzustellen, nicht als einen, der als zu schwierig gilt. Parallel hierzu müssen Lehrer gegen die Geschlechterkluft im Bereich der Wissenschaft angehen und als Vorbild vorangehen. Ebenfalls zu berücksichtigen sind die traditionellen Stereotypen, die Lehrer sowie Familien oftmals in ihren Kindern erzeugen, beispielsweise wenn die Wissenschaft eher den Jungen zugeordnet und den Mädchen vorenthalten wird. Diese und andere wichtige Empfehlungen müssen seitens der Industrie, den akademischen Einrichtungen, den Unternehmen und den politischen Entscheidungsträgern Berücksichtigung finden, wenn die Wissenschaft, das Ingenieurwesen und die Technologien in Europa aufblühen sollen, ein Ziel, an dem die Mitglieder des MOTIVATION-Projekts arbeiten.