Erhöhung der Frauenquote in der Forschung
U.a. sollte das von der Europäischen Kommission finanzierte Projekt DIVERSITY (Improving the gender diversity management in materials research institutions) die derzeitige Situation von Frauen in der Forschung und die Gründe für deren Unterrepräsentation analysieren. Eines der wichtigsten Ziele des Projekts ist es, die Rolle von Frauen in Entscheidungsprozessen zu stärken. Das paneuropäische Projekt wird von 13 Partnern aus 10 EU-Staaten unterstützt und strebt nach größerer Vielfalt bei der Analyse geschlechterbezogener Fragen in den einzelnen Kulturkreisen. So bieten sich auch einzigartige Einblicke in interne und externe Faktoren als mögliche Ursachen für Geschlechterungleichheit in Forschungseinrichtungen. Zuerst wurden themenspezifische Interviews zu Geschlechtergleichstellungsfragen, bewährten Verfahren und erschwerenden Umstände geführt. In der zweiten Phase wurden individuelle Profile erstellt, basierend auf der Europäischen Charta für Forscher und dem Verhaltenskodex für die Rekrutierung von ForscherInnen. Hierfür waren neue Leitlinien und Empfehlungen entwickelt worden, die die Transparenz bei der Rekrutierung, Förderung und Nominierung verbessern sollen. Phase drei des Projekts untersucht die bewusste Wahrnehmung von Geschlechterfragen in der Wissenschaft. Auf lokalen Informationsveranstaltungen kamen renommierte Vortragende aus Industrie und Forschung zu Wort, um den wichtigen Beitrag von Frauen vor der Forschergemeinschaft, Entscheidungsträgern, Interessenvertretern und Öffentlichkeit zu verdeutlichen. Artikel, die in Presse und Internet dazu erschienen, sollen Frauen den Weg in Führungspositionen erleichtern und sie stärker in die Wissenschaftspolitik einbinden. Insgesamt intensivierte das Projekt den Dialog über Geschlechterungleichheit in der Forschung. Männern und Frauen gleichermaßen wurden die Vorteile eines stärkeren Ausgleichs der Geschlechter verdeutlicht. Das Projekt demonstrierte, auf welche Weise Geschlechtergleichheit Exzellenz in der Wissenschaft fördern kann, und wie dies die europäische Forschungs- und Innovationslandschaft beflügelt. DIVERSITY trug wesentlich hierzu bei und etablierte bereits eine Verbindung zu den vielen leistungs- und wettbewerbsfähigen Forschungseinrichtungen im Bereich Materialwissenschaften. All dies hat bereits zu einem institutionellen kulturellen Umdenken beigetragen.