Überwachung der Fahrer: Eine neue Perspektive für sichere Straßen
Unter Ausnutzung einer Forschungsmethode, die als naturalistische Beobachtung bekannt ist, wird ein neuer Weg, Verkehrsunfälle mit Toten zu analysieren und Sicherheitsmaßnahmen einzuführen, entwickelt. Dies umfasst die unauffällige Beobachtung von Fahrern in ihrer gewohnten Umgebung, um zu erforschen, wie sie in normalen Situationen sowie bei Zusammenstößen während des Fahrens reagieren. Das EU-finanzierte Prologue-Projekt ("Promoting Real Life Observations for Gaining Understanding of Road Behaviour in Europe") untersucht, wie naturalistische Beobachtungen bei der Implementierung effektiverer Sicherheitsmaßnahmen helfen können. Es berücksichtigt die Durchführbarkeit von umfassenden europäischen Studien zu diesem Thema. Das Projekt dokumentiert momentan, neben einer Analyse der Beziehung zwischen Ablenkungsfaktoren und Unfällen, unter anderem vergangene Initiativen in diesem Bereich, größtenteils waren dies Studien mit geringem Umfang zur Straßenverkehrssicherheit. Diesbezügliche Feldversuche und Vergleiche werden in Griechenland, Israel, den Niederlanden, Österreich und Spanien durchgeführt, um verschiedene Aspekte näher zu betrachten: Hierzu gehören unter anderem Fahrerschulungen, das Fahrerverhalten an Kreuzungen, Ablenkungsfaktoren im Fahrzeuginneren sowie Fahrerassistenzsysteme. Eine groß angelegte Studie in den Vereinigten Staaten hat gezeigt, wie naturalistische Beobachtungen das Fahrerverhalten und Sicherheitsmaßnahmen erklären können, dies ist ein Bereich, in dem das Prologue-Projekt intensive Forschung durchführt. Das Projekt lernt aus den amerikanischen Erfahrungen und profitiert vom dort gesammelten Wissen auf diesem Gebiet und nimmt an Workshops in den USA teil. Aus diesen Initiativen und den bestehenden Ressourcen wie dem FESTA-Handbuch (European Field Operational Test Support Action) heraus entwickelt das Prologue-Projekt eine neue Methode der naturalistischen Beobachtung sowie neue Sicherheitsmaßnahmen für den Straßenverkehr. Zudem arbeitet das Projekt an der themenbezogenen Einarbeitung potenzieller Akteure und erklärt ihre Vorteile, die Rückmeldungen und Meinungen der Beteiligten werden durch ein Forum berücksichtigt. Das Forum, welches mehr als 100 Mitglieder aufweist, ist bei der Vorbereitung von Newslettern, bei der Organisation von Workshops und der Schaffung einer Plattform für den Austausch zu diesem Thema aktiv. Die Gesamtvorteile einer Beobachtung von Fahrern in realen Situationen münden in einem neuen Weg, die Straßenverkehrssicherheit zu berücksichtigen und effektive Maßnahmen zu entwickeln. Hierdurch werden Leben gerettet, physische und mentale Traumata gelindert und den Behörden beträchtliche Kosten erspart.
