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Inhalt archiviert am 2024-05-29

Women in Innovation, Science and Technology

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Warum verlassen Frauen die Welt der Wissenschaft?

Ein Team von Forschern lieferte neue Informationen über den "Verlust" von Frauen aus der akademischen Wissenschaft und ihre Präsenz in verwandten, nicht-traditionellen aufkommenden Laufbahnen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Mit dem Begriff "push-outs" wird manchmal die hohe Zahl der qualifizierten Frauen in der Wissenschaft bezeichnet, die aus verschiedenen Gründen aus dem wissenschaftlichen Betrieb aussteigen. Einige dieser Frauen schlagen alternative Karrierewege ein, andere entscheiden sich für einen Bereich ohne Bezug zur Wissenschaft und wieder andere tauchen im Bereich des Technologietransfers oder in wissenschaftsbezogenen Schnittstellenberufen wieder auf. Es ist wichtig, die Gründe zu kennen, weshalb Frauen sich entscheiden, ihren ursprünglich gewählten Karriereweg in der Wissenschaft aufzugeben. Ihre persönliche Entscheidung hat viele Implikationen und wirft eine Reihe komplexer Fragen auf. Das Projekt WIST ("Women in innovation, science and technology") konzentrierte sich auf das Versagen beim Ausschöpfen der gesellschaftlichen Investition in gut ausgebildetes Personal aus Sicht der Europäischen Union. Die Projektpartner untersuchten die Beteiligung und den Aufstieg von Frauen in Berufen aus den Bereichen Technologietransfer, Inkubation und Unternehmensberatung (sogenannte Schnittstellenberufe), um die sich verändernden Zusammenhänge zwischen Geschlecht, Wissenschaft und Wirtschaft besser zu verstehen. Das Projekt involvierte vier Länder und führte vergleichende qualitative Forschungen über den Zugang sowohl zu dem Bereich selber als auch zu professionelle Netzwerken durch; außerdem ging es um die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf. Aufbauend auf den Ergebnissen wurde ein Vanish-Box-Modell vorgeschlagen, das zu einem besseren Verständnis der Ursachen beitragen sollte, warum die meisten Frauen nicht in die oberen Etagen der akademischen Wissenschaft vordringen können. Besonders interessiert waren die Forscher auch am Wiedererscheinen der Frauen in Schnittstellenberufen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Die Fallstudien hoben unterschiedliche Bedingungen in den teilnehmenden Ländern hervor, insbesondere einzelne, für die Beteiligung von Frauen an Schnittstellenberufen und aufkommenden Laufbahnen charakteristische "Trends". Die Studienergebnisse von WIST zeigten eine allgemeine Entwicklung dahin, dass Einzelpersonen ihre eigene Karriere (wieder) erfinden müssen, da sich die Schnittstellenberufen immer noch in einem Zustand des Übergangs befinden. Allerdings äußerten Frauen in Schnittstellenberufen noch Bedenken hinsichtlich fehlender Karrierechancen und niedriger Löhne aufgrund der oftmals öffentlich-rechtlichen Natur der Organisationen in diesem Bereich. Der Projektansatz und die Ergebnisse von WIST lieferten neuartige Einblicke, die zu einem besseren Verständnis beitragen können. Sie bieten auch weitere Anwendungsmöglichkeiten in Studien zur Beteiligung von Frauen an wissenschaftlichen und technologischen Berufen.

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