Vaskuläre Nische von Krebsstammzellen
Bei der Progression eines Tumors erwerben die Zellen Eigenschaften im Hinblick auf Proliferation, Überleben und Migration sowie die Fähigkeit, die Bildung einer spezifischen Blutversorgung des Tumors auszulösen. Die Gesamtheit der malignen Zellen bei Krebs enthält einen geringen Anteil an selbst erneuernden, tumorinitiierenden Zellen, die als stammzellenartige Krebszellen (SLCC) bezeichnet werden. Diese Zellen bilden ein Reservoir für die Bildung bzw. Erhaltung von Tumoren. Wie bei den Entwicklungs- oder normalen Stammzellen, halten sich Krebsstammzellen in einer Stammzellennische auf, deren heterogene Struktur immer eine Gefäßstruktur enthält. Die Tatsache, dass sich SLCC in nächster Nähe zu Tumorblutgefäßen befinden, führte zu der Hypothese eines zweiseitigen Austauschs zwischen Endothelzellen und SLCC. Das von der EU finanzierte Projekt "Vascular Niche and Tumor Microenvironment" (VNTME-GAVARD) erkundete die Art der Interaktionen zwischen SLCC und Endothelzellen des Hirns und wie diese deren Funktionen beeinflussen. Forscher entwickelten ein originales in-Vitro-Kulturmodell mit humanen SLCC aus einem hochmalignen Glioblastom und Endothelzellen des menschlichen Hirns. Anhand dieses Aufbaus zeigten sie die Bedeutung der abgeschiedenen endothelialen Faktoren bei der Selbsterneuerung von SLCC. Die Behandlung von Krebs-Stammzellennischen könnte eine neue Chance zur Behandlung von Krebs darstellen. Eine komparative Analyse wird die Entwicklung von Therapien gewährleisten, die selektiv maligne Stammzellen und deren Nischen zum Ziel haben.
