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Inhalt archiviert am 2024-05-29
Major Ageing and Gender Issues in Europe

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Für einen zufriedenen Ruhestand in Europa vorsorgen?

Die Lebensqualität älterer Menschen wird durch zahlreiche Faktoren des persönlichen und beruflichen Lebens beeinflusst. Ein Forscherteam hat sich näher mit diesem Thema beschäftigt und dabei zusätzlich den Geschlechterfaktor berücksichtigt.

Das Projekt "Major ageing and gender issues in Europe" (Maggie) analysierte Indikatoren zur Lebensqualität in der Bevölkerung über 60. Ziel des EU-finanzierten Projekts war es, geschlechterspezifische Ungleichheiten und beeinflussende Faktoren zu bestimmen und diese Informationen an die Politik weiterzugeben sowie die hilfebedürftigsten Gruppen hervorzuheben. Davon ausgehend, dass geschlechterspezifische Ungleichheiten bei der Lebensqualität vom soziokulturellen Kontext beeinflusst werden, wurden die nationale Politik und die EU-Politik als bedeutende Akteure ausgemacht. Das Geschlecht der alternden europäischen Bevölkerung hat weitgehende Auswirkungen auf die Politikgestaltung. Zehn Forschungsteams in ganz Europa analysierten verschiedene Indikatoren zur Lebensqualität der Zielbevölkerung. Hauptdatenquellen waren hierbei die "Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe" (SHARE) und die "Gender and generation survey" (GGS). Darüber hinaus wurden im Rahmen des Haushaltspanels der Europäischen Gemeinschaft (ECHP, European Community Household Panel) und des Projekts "Future elderly living conditions in Europe" (FELICIE) des Fünften Rahmenprogramms gewonnene Daten einbezogen. Die Lebensqualität wird von Faktoren wie Gesundheitsbedingungen, finanzieller Sicherheit, familiärer Situation sowie sozialer Integration beeinflusst, deren Auswirkungen variieren jedoch je nach Geschlecht und Lebensumständen sowie sozialem und politischem Kontext. Die Erkenntnisse aus der Untersuchung zeigten, dass eine gute familiäre Integration, eine gute finanzielle Situation und Gesundheit einen positiven Einfluss auf das Wohlergehen älterer Personen haben. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass für Frauen Zufriedenheit eindeutig mit Wohneigentum, Freizeitaktivitäten und nahegelegenen Transportmöglichkeiten zusammenhängt, für Männer hingegen spielen Kinder eine wichtigere Rolle. Die zuletzt genannte Entwicklung könnte auf den Wunsch, verlorene Zeit aufholen zu wollen, zurückgeführt werden. Die traditionelle Arbeitsverteilung sah vor, dass Frauen zu Hause bleiben und Männer hauptsächlich oder alleine die Ernährer der Familie waren. Maggie identifizierte drei deutliche Unterschiede zwischen EU-Staaten. Ältere Menschen in deutschsprachigen Ländern sind finanziell insgesamt eher abgesichert, es bestehen jedoch mehr geschlechterspezifische Ungleichheiten. Es wurde herausgefunden, dass der Schwerpunkt von Senioren in Nord- und Westeuropa eher bei Freunden und Freizeitaktivitäten liegt, während sich Senioren in Südeuropa besserer Gesundheit erfreuen und eher familienorientiert sind. Es wurden außerdem mehrere Untergruppen mit erhöhtem Risiko für eine geringe Lebensqualität identifiziert; diese Fälle erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit seitens der politischen Entscheidungsträger. Dazu gehören Personen mit gesundheitlichen Defiziten, kinderlose Personen in Zentraleuropa, nordeuropäische Frauen in instabilen finanziellen Situationen und südeuropäische Frauen mit wenig Kontakt zur Familie. Diese Probleme werden sich voraussichtlich in folgenden Generationen ändern, da sich männliche und weibliche Modelle durch eine steigende Teilnahme der Frauen am Arbeitsmarkt im Laufe der Zeit ändern. Die Ergebnisse des Projekts Maggie tragen zur Diskussion bezüglich des Einflusses der Interaktion von Politikbereichen – hinsichtlich Renten, sozialer Sicherheit und Gesundheit – auf geschlechterspezifische Unterschiede bei der Lebensqualität bei.

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