Qualitätskontrolle für Hirnbanken in Europa
Hirnbanken dienen der Sammlung von Hirngewebe, um daran anatomische Untersuchungen durchzuführen und grundlegende Funktionen und Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS) zu erforschen. Das Projekt Brainnet Europe II (Network of European Brain and Tissue Banks for Clinical and Basic Neuroscience) hatte zum Ziel, Verfahren für Hirngewebeanalysen und Diagnosen von Hirnerkrankungen qualitativ zu verbessern und zu standardisieren. Das Konsortium entwickelte insbesondere einen Qualitätskontrollmechanismus für Forschungsprojekte mit dem Ziel, Diagnosen von Neuropathologien zu standardisieren, denen neurologische und psychiatrische Ursachen zugrunde liegen, über Standardisierungsmethoden zu informieren, hohe Qualitätsstandards (Gold-Standards) bei der Sammlung und Analyse hochwertiger menschlicher Post-mortem-Hirngewebeproben zu entwickeln und u.a. auch ethische Fragestellungen zu berücksichtigen. Weitere Aufgaben von Brainnet Europe II waren Schulungen für Neurowissenschaftler, Intensivierung des Datenaustauschs im Netzwerk und Veröffentlichung von Ergebnissen. Das Konsortium organisierte eine Reihe von Arbeitssitzungen und Workshops zu Themen wie Gewebeanalyse, Datenbankerstellung, rechtlichen und ethischen Fragen sowie der Erfassung von Hirngewebespendern. Brainnet Europe II leistete einen wichtigen Beitrag zur Grundlagen- und klinischen Forschung in den Neurowissenschaften und entwickelte Methoden, die höchste Qualität und Einheitlichkeit bei der Lagerung von Post-mortem-Hirngewebe sowie der Evaluierung und Diagnose von Krankheiten sichern. Die Untersuchungen werden dazu beitragen, die Zuverlässigkeit und Anwendbarkeit der dokumentierten Daten zu verbessern und damit Behandlungsformen und Therapien für neuropathologische Erkrankungen voranzutreiben.