Signalwege für diabetische Nephropathie
Zu den schwersten und lebensbedrohlichsten Komplikationen von Diabetes Mellitus gehört die diabetische Nephropathie (DN). Trotz Identifizierung mehrerer Suszeptibilitätsgene muss allerdings weiter an den Risiken und Ursachen der Entwicklung einer DN geforscht werden. Das Projekt PREDICTIONS (The identification of risk factors for the development of diabetic nephropathy: The PREDICTIONS Project) suchte nach Biomarkern, mit denen das Risiko für diabetische Nephropathie zuverlässiger prognostiziert werden kann und zielte auf die Entwicklung verbesserter Strategien zur Prävention von und im Umgang mit DN ab. In einem translationalen Forschungsansatz auf genomischer, proteomischer und klinischer Ebene widmete sich das Projekt dieser schweren vaskulären Komplikation. Schwerpunkt war die Identifizierung pathophysiologisch relevanter Gene und Biomarker, die den Beginn einer DN markieren und Prognosen zur Progression und dem Ansprechen auf Therapien erlauben. Für eine Fallkontrollstudie, an der 457 Patienten teilnahmen, sollten vorhandene genetische Daten evaluiert sowie die Effekte von Genvarianten und der Einfluss so genannter AGEs (advanced glycation end products) und freier Radikaler (reactive oxygen species, ROS) untersucht werden. AGEs lösen Proteinmodifikationen als Ursache für DN aus. Hierfür wurden u.a. Patientenproben aus therapeutischen Tests auf biochemische Marker untersucht. Unter Einsatz verschiedener Methoden wie etwa der Entwicklung genetischer, biochemischer und proteomischer Marker und mechanistischer Modelle wurde erstmals ein umfassendes Profil der diabetischen Nephropathie bei Typ-II-Diabetes erstellt. Ergebnisse von PREDICTIONS sind die Identifizierung möglicher neuer Biomarker für DN und die einzelnen Krankheitsstadien. Weitere Untersuchungen sind jedoch nötig, um die identifizierten Marker zu testen und entsprechend in die medizinische Praxis zu überführen.