Kostengünstige und nachhaltige Flugwerkentwicklung
Aktuelle Gewichtseinsparungsprogramme in Verbindung mit Luftfahrzeugkomponenten beinhalten typischerweise lokal begrenzte und manuelle Veränderungen am Design bis in die Planungsphase hinein und haben mit der Einführung teurer Leichtbaumaterialien oder Anpassungen an den Fertigungsprozess zu tun. Obgleich kommerzielle Entwicklungswerkzeuge vorhanden sind, sind sie nicht speziell an die Flugzeugindustrie angepasst und erlauben daher keine Erkundung des vollen Potenzials der Verbundwerkstoffe für den Fall des Flugwerkentwurfs. Mit den Ergebnissen des EU-finanzierten Projekts PLATO-N ("A platform for topology optimisation incorporating novel, large-scale, free material optimisation and mixed integer programming methods") konnten nun europäische Forscher diese Lücke füllen. Die Forscher integrierten innovative und schnelle Topologieoptimierungsalgorithmen speziell für den Strukturentwurf in Luft- und Raumfahrt zusammen mit Finite-Elemente-Analysen, um der Europäischen Luftfahrtindustrie den standardgemäßen Einsatz von Optimierungshilfen im Konzeptentwicklungsprozess zu erleichtern. Die Nutzung des PLATO-N-Softwaresystems ermöglicht kürzere und effizientere Entwicklungszyklen, reduzierte Kosten auf der Herstellerseite und eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit. Zusätzlich das letztlich geschaffene hochleistungsfähige, leichtere Flugzeug das Potenzial, die Betriebskosten der Fluggesellschaften zu senken sowie aufgrund der verringerten Emissionen infolge des geringeren Kraftstoffbedarfs pro Flug die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Zusammenfassend konnte das PLATO-N-Projekt die der europäischen Luftfahrtindustrie zur Verfügung stehenden Entwicklungswerkzeuge deutlich verbessern. Ein weit verbreiteter Einsatz des PLATO-N-Systems würde letztlich der Industrie, den Verbrauchern und der Umwelt zugute kommen.