Förderung des Stillens in einkommensschwachen Ländern
Weltweit wird Müttern von medizinischer Seite empfohlen, ihre Neugeborenen zu stillen, da dies nicht nur optimal für die Ernährung des Kindes ist, sondern auch die kindlichen Abwehrkräfte durch Antikörper stärkt. Speziell in einkommensschwachen Ländern, wo sauberes Trinkwasser und Impfungen noch nicht selbstverständlich sind, ist Vollstillen (exclusive breastfeeding, EBF) die wichtigste gesundheitspolitische Maßnahme bei Kindern. Obwohl sich gezeigt hatte, dass Vollstillen die Kindersterblichkeit um 13% senken kann, wird es im Weltmaßstab vergleichsweise wenig praktiziert. Hauptsächlicher Hinderungsgrund ist das Risiko einer postnatalen HIV-Übertragung. Dieser Thematik widmete sich das EU-finanzierte Projekt Promise Component 2 (Promoting infant health and nutrition in Sub-Saharan Africa: Safety and efficacy of exclusive breastfeeding promotion in the era of HIV) und warb für die Vorteile des Vollstillens. Im Rahmen einer randomisierten Studie wurden Modelle zur Anwendung dieses Ansatzes entwickelt und getestet. Die Mütter, die an der Studie teilnahmen, wurden in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe eingeteilt und erhielten entweder Beratung zum Vollstillen oder die standardmäßige vorgeburtliche Betreuung. Wie die Ergebnisse zeigten, entschieden sich Mütter, die intensiv beraten worden waren, sehr viel eher, ihre Kinder voll zu stillen, als die Mütter der Kontrollgruppe. Die Schlussfolgerung ist, dass entsprechende Interventionsmaßnahmen erstaunliche Veränderungen bewirken können. Promise Component 2 demonstrierte, wie wichtig es für die Gesundheit der Säuglinge und auch aus Gründen der Kosteneffizienz ist, voll zu stillen. Zudem ging hervor, dass durch Beratung ein Umdenken erreicht werden kann.