Bessere Verwendung von Biomasse bei der Energieerzeugung
Das gesteigerte Interesse an der Verwendung organischer Materialien als Rohstoff zur Energieerzeugung basiert auf deren hohem Kohlenstoffgehalt, ähnlich dem fossiler Brennstoffe. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe setzt jedoch große Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO2) frei, das über Millionen von Jahren (daher der Begriff "fossil") in die Atmosphäre sequestriert wurde, während die Verbrennung von Biomasse CO2 in die Atmosphäre zurückführt, genauso wie es beim natürlichen Abbau im normalen Kohlenstoffkreislauf geschehen würde. Das Projekt "Biomass fluidised bed gasification with in situ hot gas cleaning" (AER-GAS II) wurde gegründet, um eine neue Methode zur Biomasseverbrennung mit entscheidenden Verbesserungen in Bezug auf Flexibilität, Kosten und Produktqualität im Vergleich mit bestehenden Technologien zu entwickeln. Die Forscher konzentrierten sich besonders auf die absorptionsgestützte Vergasung (AER, Absorption Enhanced Reforming) basierend auf der In-situ-CO2-Entfernung. Das Verfahren führt zu einer gesteigerten Wasserstoffproduktion und einer gleichzeitigen Senkung der Teerkontamination. Zusätzlich kann die stark exotherme (wärmeabgebende) CO2-Absorptionsreaktion direkt vom endothermen (wärmeaufnehmenden) Vergasungs- und Reformingverfahren genutzt werden. Mithilfe des AER-Verfahrens erzeugten die Forscher qualitativ hochwertiges Gas aus Biomasse zu geringeren Kosten und mit allgemein verfügbaren CO2-Absorptionsmaterialien (Sorptionsmittel). Eine Kosten-Nutzen-Analyse zeigte, dass zwar die Anfangsinvestitionen in eine AER-Anlage aufgrund der Größe höher sein mögen, die Betriebskosten jedoch aufgrund der günstigeren Materialien und der wenigeren Verfahrensstufen geringer sind. Des Weitren ermöglicht das AER-System die Verwendung von preiswerten Brennstoffen wie Stroh zusammen mit Holz mit unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalten. AER-GAS II erzielte im Vergleich mit bestehenden Methoden bedeutende Technologieverbesserungen im Bereich Biomassevergasung. Die gilt im Hinblick auf Produktqualität, Flexibilität und Kosten. Die Umsetzung der Technologien könnte einen entscheidenden Einfluss auf die Verwendung nachhaltiger Energieerzeugung mit positiven Folgen für die europäische Wirtschaft und die Umwelt haben.