Körperflüssigkeitsanalysen zur Frühdiagnose von Krebs
Mit einer detaillierten Körperflüssigkeitsanalyse könnte der Einsatz teurer Scanner und zeitaufwändiger histologischer Tests an Biopsieproben reduziert werden. Eine sorgfältige Überwachung nach gestellter Diagnose gewährleistet, dass therapeutische Behandlungen zur Ermittlung der wirksamsten Behandlungsoptionen online evaluiert werden können. Das Projekt GLYFDIS (Glycans in body fluids - potential for disease diagnostics) entwickelte neue integrierte Verfahren zur Überwachung und Diagnose von Krebsvorstufen auf Basis von Glykomanalysen an Blutproben. Krebs-assoziierte Veränderungen im Glykom, d.h. der Gesamtheit der Zuckerstrukturen im Organismus (komplexe Saccharide), sind in Tumorgewebe relativ häufig zu finden. Da Einzelmarkertests eher unrealistisch sind, entwickelten die GLYFDIS-Forscher eine bioinformatische Analysemethode zur Identifizierung eines Arrays von Biomarkern. Die daraus entstandene Bioinformatik-Pipeline basierte auf dem SVM-Algorithmus (Support-Vektor-Maschine) in Kombination mit einem weiteren, spezifisch für GLYFDIS entwickelten Algorithmus. Die Projektforscher analysierten Glykomproben von Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, zwei Krebsarten, bei denen die Mortalitätsrate im Jahre 2007 über einer Million lag. Projektergebnisse sind u.a. eine umfassende Datenbank und mehrere patentfähige (IP) Marker.