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Sustainable introduction of GMO's into European Agriculture

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Koexistenz von gentechnisch veränderten und nicht veränderten Pflanzen

Die Einführung des großflächigen Anbaus genetisch veränderter Pflanzen in Europa erfordert ein besseres Verständnis verschiedener verwandter Themen und Implikationen. Ein EU-finanziertes Projekt ging der Frage nach, ob solche Pflanzen in Koexistenz mit konventionell oder ökologisch angebauten Pflanzen existieren können.

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Europa baut jährlich im Vergleich zu anderen Regionen der Welt mit ein paar tausend Hektar nur wenig gentechnisch veränderte (GV) Pflanzen an. In den letzten zehn Jahren haben europäische Richtlinien die vorherige Bewertung von GV-Kulturen verstärkt, Regeln zur Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung sowie die Überwachung der Vermarktung eingeführt. Die Europäische Kommission hat für sich den Grundsatz der Koexistenz von gentechnisch veränderten und nicht veränderten Kulturen (Landwirte können in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften für bestimmte Standards selber zwischen konventionellem, ökologischem und gentechnisch verändertem Anbau wählen) etabliert und führte Richtlinien ein, um den Rahmen dieser Koexistenz zu definieren. Will man genetisch veränderte Kulturen auf nachhaltige Art und Weise einführen, stellt sich eine wichtige Frage: Was muss beachtet werden, damit eine Koexistenz möglich ist? Das Projekt SIGMEA ("Sustainable introduction of GMO's into European agriculture") widmete sich dieser Frage, indem es Entscheidungsträgern wissenschaftlich fundierte Informationen über die für eine solche Entwicklung angemessenen Maßnahmen für Koexistenz und Rückverfolgbarkeit zur Verfügung stellte. Die Mitglieder von SIGMEA führten Ergebnisse aus abgeschlossenen und laufenden Arbeiten zu den Themen Genfluss und ökologische Auswirkungen zusammen. Sie versuchten außerdem, Genfluss-Modelle auf Landschaftsebene zu erzeugen, um so einen wissenschaftlich fundierten Rahmen, Methoden und Werkzeuge einzuführen, mit denen sich die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen von GV-Anbau bewertet lassen. Mit diesem Ansatz sollte darüber hinaus die effiziente Verwaltung ihrer Entwicklung in verschiedenen europäischen Landwirtschaftssystemen erleichtert werden. Mit einer Reihe von regionalen Fallstudien wurden Koexistenz-Szenarien entworfen und beurteilt. Dabei konnten viele wichtige Ziele realisiert werden. Im Rahmen des Projekts entstand die größte europäische Sammlung von Daten zu Genfluss und Langlebigkeit. Ein besseres Verständnis dieser Frage führt zu wissenschaftlich fundierteren praktischen Strategien für die Koexistenz bei Raps, Mais und Zuckerrüben. Die Forscher fassten auch die verfügbaren Daten über die Umweltauswirkungen von Bt-Mais (Bazillus thuringiensis) und herbizidtolerantem (HT) Raps innerhalb europäischer Anbausysteme zusammen. Für Forschungszwecke wurde die operative, praktische und dynamische Plattform LandFlow-Gene für Genflussmodelle verfügbar gemacht; ein online verfügbarer Flächengenerator zum Simulieren von Agrarlandschaften wurde konzipiert. Die Forscher analysierten Machbarkeit sowie Kosten der Koexistenz und schlugen Szenarien für ihre Verwaltung vor. Ein weiteres Ergebnis des Projekts war die Erstellung der ersten groß angelegten, empirisch fundierten Einschätzung der wirtschaftlichen Auswirkungen von GV-Pflanzen; ein besonders wichtiger Punkt für die EU-Landwirte. Angesichts des zunehmenden Drucks auf Europa zum Thema genetisch veränderter Pflanzen haben die Projektergebnisse viel zu bieten.

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