Die sozioökonomischen Klassen Europas klassifizieren
Eine mangelnde harmonisierte und bewährte Klassifizierung sozioökonomischer Positionen erschwert den Vergleich vieler Lebensbereiche wie der wirtschaftlichen Situation und der Gesundheit in verschiedenen Ländern. Die Bereitstellung eines europäischen Werkzeugs zum Vergleich von Studien zu Unterschieden bei Gesundheit und Berufsaussichten, um nur zwei Beispiele zu nennen, wird die Durchführung künftiger Studien zu sozialer Mobilität und unterschiedlichen Lebensperspektiven in den Mitgliedstaaten erleichtern. Das Projekt "European socio-economic classification" (ESEC) testete eine vom Konsortium entwickelte Prototyp-Klassifizierung, um ein Klassifizierungssystem zu entwickeln und zu überprüfen. Alle statistischen Zentralämter (NSIs, National Statistical Institutes) der EU, der Bewerberländer und Islands, Norwegens und der Schweiz nahmen mit ihren Ergebnissen an einem Workshop teil. Bei diesem wahrhaft pan-europäischen Ereignis reagierten 21 NSIs und gaben Feedback oder erhielten Informationen. An drei Tagen wurden die Aufgaben beschrieben und anschließend überprüft. Der zweite Tag wurde den individuellen Ländern und den Präsentationen ihrer Erfahrungen gewidmet, wie sie das Projekt ESEC auf ihre nationalen statistischen Quellen anwenden konnten. Am letzten Tag wurde in Meetings die Ergebnisse des Workshops untersucht und künftige Maßnahmen wurden geplant. Die Ergebnisse von ESEC zeigen, dass der entwickelte Prototyop in NSIs in ganz Europa angewandt werden kann. Laut den Daten gibt es in der Tat erhebliche Unterschiede der Lebensperspektiven in den Klassen, wie sie im Rahmen von ESEC eingeteilt wurden. Es muss noch weitere Forschungsarbeit zu Beschäftigungsverhältnissen geleistet werden, insbesondere über die Beschäftigungsart und den Beruf. Außerdem stimmten nicht alle Länder der Definition einiger Gruppen zu. Das Erstellen eines Arbeitsprotokolls für die sozioökonomische Klassifizierung ist ein erheblicher Fortschritt. Das Projekt ESEC wird nachfolgende Analysen zu sozialer Mobilität und Vererbung von Ungleichheiten unter den Generationen erleichtern. Durch einen standardisierten Ansatz können Entscheidungsträger und alle beteiligten Interessenvertreter leichter soziale Ungleichheiten in Europa korrigieren und anpassen.