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Conflict Management, Cross-border relations and the Struggle for maritime Hegemony in the North Atlantic (XVIth-XVIIth centuries)

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Alte Streitigkeiten für neue Lösungen

Aus der Geschichte kann man lernen! Auch internationale Konflikte bilden da keine Ausnahme. Der Blick auf ein wichtiges europäisches Beispiel könnte der Zivilisation dabei helfen, ihre Konflikte auf eine bessere Art und Weise auszutragen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Historische Konflikte zwischen den Spaniern und den Franzosen haben die europäische Geschichte auf interessante Weise geprägt. Die Auseinandersetzungen umfassten nicht nur die baskischen Gemeinden im Grenzgebiet dieser beiden Länder, sondern auch die Kontrolle über atlantische Gewässer bis hin zu den spanisch-amerikanischen Kolonien und den Fischgründen Neufundlands. Das EU-geförderte Projekt Maritime Hegemony hat sich mit diesem Phänomen eingehend beschäftigt. Es untersuchte, wie diese Konflikte zum Zerfall der Meerespolitik Spaniens führten und stattdessen die Vorherrschaft der Franzosen und Engländer in Nordamerika einläuteten. Anhand von Friedensverträgen und der Gesetzgebung der Zeit erforschte das Projekt die Verbindung zwischen öffentlicher und privater Kriegsführung sowie die Dynamik zwischen lokalen Interessen und internationaler Strategie. Auch Monarchie, Marine, die Rolle des Handels, Fischerei und die Wirtschaft wurden von diesen Entwicklungen beeinflusst. Durch seine Untersuchungen wollte das Projekt verstehen, wie lokale Gemeinschaften die königlichen Institutionen und das Militär ausnutzten, um mehr Macht gegen Gemeinden aus anderen Nationen zu erlangen und ihre Interessen auszuweiten. Darüber hinaus wurde untersucht, wie bewusst sich der spanische Hof und die Monarchie über diese Ausnutzung waren, die ihrem Bestreben nach sozialer, politischer und wirtschaftlicher Stabilität in den Grenzgebieten gegenüberstanden. Die Studie konzentrierte sich auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts, die durch zwei wichtige Ereignisse geprägt war: vom 1659 geschlossenen Pyrenäenfrieden und der Regentschaft von Ludwig XIV. von Frankreich. Ludwig XIV. vernachlässigte die traditionelle Rolle des Richterkönigs zugunsten der Rolles eines Kriegsherrschers, was drastische Auswirkungen auf Grenzgemeinden und die Beziehungen zwischen beiden Ländern hatte. Hierbei kamen Aspekte der absolutistischen Politik, Souveränität und des Gehorsams zum Tragen. Durch eingehende Forschungen in Bibliotheken in Spanien, Frankreich und dem Vereinigtem Königreich zusammen mit Expertenmeinungen konnte die globale Dynamik in Zeiten des Konflikts beleuchtet werden. Angesichts einer sich häufig wiederholenden Geschichte und fortlaufenden Streitigkeiten könnte eine Beschäftigung mit diesem Phänomen auf lange Sicht dazu beitragen, die Politik zu verbessern und den Frieden zu fördern.

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