CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-05-29

High-energy cosmic neutrinos astronomy using a Mediterranean undersea telescope

Article Category

Article available in the following languages:

Qualitätskontrolle am neuen Tiefsee-Neutrinodetektor

EU-finanzierte Forscher haben wertvolle technische Unterstützung für einen neuen Tiefsee-Neutrinodetektor zu bieten, wozu die Bewertung der Antwortcharakteristiken der Detektorelemente sowie der Software zur Datenüberwachung und für Analysen zählen.

Digitale Wirtschaft icon Digitale Wirtschaft

Der Mensch betrachtet seit Tausenden Jahren den nächtlichen Himmel und versucht mit Hilfe des von den Sternen ausgesandten sichtbaren Lichts das Universum zu verstehen. Da die Technik unaufhaltsam voranschreitet, eröffneten sich neue Beobachtungsfenster, welche die Untersuchung unsichtbarer Anteile des elektromagnetischen Spektrums ermöglichen und zur Entdeckung faszinierender neuer Phänomene führen. Anstelle sich auf Photonen zu konzentrierten, erforschen viele Wissenschaftler nun ein anderes Elementarteilchen: das Neutrino. Dessen Nachweis wird allerdings durch die sehr kleine Masse, die elektrische Neutralität und die minimale Reaktivität mit Materie nicht gerade erleichtert. Um die Wahrscheinlichkeit einer Wechselwirkung und somit der Detektion von hochenergetischen Neutrinos zu erhöhen, verlassen sich die Wissenschaftler auf gigantische Mengen an Materie, die zur Interaktion zur Verfügung stehen. Da es ohne Schwierigkeiten vorstellbar ist, dass diese kolossalen Mengen an Materie schnell an technische und wirtschaftliche Grenzen stoßen, setzt die Wissenschaft auf Mutter Natur und nutzt riesige Gewässer oder Eisblöcke als Detektormaterial. Die am Neutel-APC-Projekt ("High-energy cosmic neutrinos astronomy using a Mediterranean undersea telescope") arbeitenden europäischen Forscher wollten mit der technischen Unterstützung eines neuen unterseeischen Neutrinoteleskop-Prototyps (ANTARES, Astronomy with a Neutrino Telescope and Abyss Environmental Research), das 2,5 Kilometer tief im Mittelmeer vor der Küste von Frankreich im Einsatz ist, zum Nachweis von Hochenergie-Neutrinos beitragen. Die Forscher entwickelten einen das Licht der Tiefsee imitierenden "Black Box"-Prüfstand, um das Antwortverhalten der Detektorelemente des Teleskops mit bisher unerreichter Genauigkeit messen und optimieren zu können. Außerdem entwickelten sie ein in die ANTARES-Datenbank eingebundenes Softwareinstrument, um äußere Bedingungen und den Status des Detektors zu überwachen sowie Qualitäts-"Flags" zu setzen, welche die Eignung bestimmter Datensätze für spezielle Analysen anzeigen. Die Wissenschaftler entwarfen überdies ein neuartiges Multi-Messenger-Analyseverfahren, bei dem die Suche nach Quellen hochenergetischer Neutrinos mit der Suche nach Quellen von Gravitationswellen kombiniert wird. Von der gemeinsamen Forschungstätigkeit verspricht man sich neue, wertvolle Einblicke in die Umstände kosmischer Emissionen aus allgemein bekannten astrophysikalischen Quellen. Die vom Neutel-APC-Projektteam durchgeführten technischen Optimierungen sowie die entwickelten Überwachungs- und Analyseinstrumente werden einen effektiven Einsatz des kubikkilometergroßen Detektors im Mittelmeer im Rahmen des ANTARES-Projekts und eine verbesserte Detektion von Hochenergie-Neutrinos erleichtern, und auf diese Weise zu noch mehr Wissen über die Natur und den Ursprung des Universums beitragen.

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich