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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Learning Across Games

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Denksport

Wenn Forscher erst einmal gelöst haben, wie unser Gehirn beim Spielen funktioniert, können sie leichter klären, wie wir in komplexen Situationen Entscheidungen treffen und welche Grundlage wir dafür heranziehen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Bei jedem Spiel – ob Brett- oder Ratespiel – erfährt unser Gehirn einen Lernprozess. Bei dem von der EU finanzierten Projekt „Learning across games“ (LAG – „Spielend lernen“) wurde die Spieltheorie einer genaueren Untersuchung unterzogen. Insbesondere wurde dabei der Frage nachgegangen, wie das Gehirn Entscheidungen, die in verschiedenen Spielen zu treffen sind, nach ihrer Ähnlichkeit kategorisiert. Ein weiteres Ziel der Projektpartner war die Beantwortung der Frage, wie sich diese Kategorisierung auf allgemeine Aussagen in der Spieltheorie auswirkt. In der allgemeinen Spieltheorie wird davon ausgegangen, dass Menschen die Frage der Kategorisierung verinnerlichen und dass sich die Kategorisierung erlernen lässt. Im Rahmen des Projekts wurden jedoch Fehler in der Spieltheorie aufgedeckt, die sich beim Thema Kategorisierung zeigten. Auf dieser Grundlage wurden für das Projekt einige Spielversuche durchgeführt, um eine einfache Erklärung für die erlernte Kategorisierung zu finden. Im Zuge des LAG-Projekts wurde eine Arbeit mit dem Titel „Learning across games“ („Spielend lernen“) veröffentlicht, in dem aufgezeigt wurde, dass ein zu hohes Maß an logischem Denken erforderlich wäre, um sämtliche Spiele voneinander abgrenzen zu können. Daher würden die Spieler bzw. Akteure die Spiele in Kategorien einteilen. In einer weiteren Arbeit („Learning without counterfactuals“ – „Lernen ohne faktische Widersprüche“) haben die Projektpartner Lernprozesse untersucht, bei denen faktische Widersprüche (Belohnung bei nicht gewählten Aktionen) unbeachtet bleiben. Dabei wurde aufgezeigt, wie Entscheider ihre Vorlieben nach jeder Belohnung neu ausrichten und sie in Wahlmöglichkeiten umwandeln, die einer Reihe einfacher Grundsätze folgen. Bei einem weiteren Versuch zum Lernverhalten in einer Umgebung mit mehreren Spielen wurde untersucht, wie Spieler Entscheidungen treffen, wenn ihnen eine Vielzahl zufällig erzeugter Spiele angeboten werden. Dabei hat sich herausgestellt, dass Akteure Erkenntnisse aus einem Spiel auf andere ableiten und in dieser Hinsicht lernen, bei strategisch ähnlichen Spielen die gleiche Vorgehensweise zu wählen. Neben einer Vielzahl weiterer aus dem Projekt gewonnener Erkenntnisse haben auch diese Versuche und Schlussfolgerungen dazu beigetragen, das Verständnis für die Spieltheorie, für Wahlmöglichkeiten und für die Lernprozesse in einer Spielumgebung zu vertiefen.

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