Erhöhung der Sicherheit von Lebensmitteln
Da immer wieder Probleme im Zusammenhang mit der Sicherheit von Lebensmitteln auftauchen, finanziert Europa seit der Jahrtausendwende verstärkt Forschungsprojekte zum Thema und gibt für die kommenden Jahre die Forschungsrichtung vor. Das EU-finanzierte Projekt IRFOS (Integration of European food safety research from producers to consumers) konsolidierte und veröffentlichte Abschlussergebnisse neuerer Forschungsprojekte zur chemischen und biologischen Sicherheit von Nahrungsmitteln. Die Projektforscher hatten hierzu in Frankreich eine Schwerpunktkonferenz zum Thema "Integrating Safety and Nutrition Research along the Food Chain: The New Challenge" organisiert. Die Konferenz förderte Projekte des Fünften und Sechsten Rahmenprogramms (RP5 und RP6) und entwickelte entsprechende Leitlinien für das Siebte Rahmenprogramm (RP7). Auf der ersten der vier Konferenzsitzungen wurden mikrobielle Risiken in der Nahrungskette untersucht, etwa bakterielle, virale und parasitäre Kontaminanten. Erörtert wurden Lücken in der Forschung, etwa zur Risikobewertung, Mikrobiologie von Oberflächen und der Verbesserung von Statistiken über Lebensmittelinfektionen. Die zweite Sitzung untersuchte chemische Risiken in der Nahrungskette im Zusammenhang mit Schad-, Inhalts- und Zusatzstoffen und innovativen Lebensmitteln. Auch hier wurden Schwachpunkte in der Forschung, neue Herausforderungen und gesellschaftliche Trends bei Diäten, gesundheitlichen Aspekten und Bedürfnissen im späteren Lebensalter herausgearbeitet. Ernährungsphysiologische Aspekte und Risikokommunikation in der Nahrungskette waren Schwerpunkt der dritten Sitzung, insbesondere Lücken in der Risikokommunikation, Nahrungsmittelstatistiken und ernährungsbezogene Informationen. Dabei ging es vorrangig um künftige Entwicklungen, etwa die Zunahme von Nahrungsmittelallergien und inflammatorischen Erkrankungen sowie niedrigere verfügbare Einkommen. Abschlussthema der Konferenz waren Nachweisbarkeit und Rückverfolgbarkeit in der Nahrungskette vom Bauerhof bis auf den Teller des Verbrauchers. Untersucht wurden technische und wissenschaftliche Lücken und Fortschritte, angefangen bei Methoden zur Rückverfolgbarkeit bis hin zur Sicherheit von Nanopartikeln. Neue oder wieder aktuelle Themen wie Antibiotikaresistenzen, Mykotoxinbelastungen, Bionanotechnologie und Umweltauswirkungen wurden ebenfalls zum Schluss der Konferenz erörtert. Die Konferenz und der auf der Projektwebseite abrufbare Abschlussbericht präsentieren in anschaulicher Form Forschungsschwerpunkte der kommenden Jahrzehnte. Dabei wird ein brauchbarer Fahrplan erstellt, um beispielsweise der alternden Bevölkerung und künftigen Generationen Methoden an die Hand zu geben, mit Aspekten der Nahrungsmittelsicherheit, neuen Technologien und potenziellen Risiken verantwortungsvoll umzugehen.