Integration systembiologischer Forschungsansätze in Europa
Modernste Methoden der funktionellen Genomik zusammen mit Modellsystemen von Krankheiten und individuellen Patientendaten – darunter genetische Determinanten und Genexpressionsmuster – haben bislang die diagnostische Medizin deutlich vorangetrieben. Mit dem Ziel, einen europäischen Rahmen für einen systembiologischen Ansatz zu schaffen, hat das EU-finanzierte Projekt ESBIC-D (European systems biology initiative for combating complex diseases) Forschergruppen aus führenden europäischen Krebszentren und –organisationen zusammengebracht. Hauptaufgabe war die Integration von Ressourcen und Expertise in funktioneller Genomik und Systembiologie, um Signalwege aufzuzeigen, die entscheidend die Entstehung von Krebserkrankungen begünstigen. Hierfür wurde ein Ausbildungsnetzwerk zwischen den beteiligten Organisationen als Basis für ein leistungsfähiges wissenschaftliches Netzwerk im Bereich Krebsforschung geschaffen. Die Projektpartner entwickelten erfolgreiche Strategien zur koordinierten Netzwerkanalyse von Patientenproben im Hinblick auf klinische Parameter, molekulare Signalwege und Markeridentifizierung, mit dem Schwerpunkt auf krebsrelevanten Signalwegen. Die generierten Informationen wurden mit systembiologischen Modellen validiert. Die Projektpartner gehen davon aus, dass der Ansatz von ESBIC-D und die neue Infrastruktur diesbezügliche Forschungen in Europa stärken und die Grundlage für die Therapie einer Vielzahl komplexer Erkrankungen bilden können.