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Inhalt archiviert am 2024-06-16
Food and Fecundity: Pharmaceutical Products as high risk effectors.

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Pharmazeutika und der Rückgang der menschlichen Fruchtbarkeit

Auf der Suche nach den Gründen für den Rückgang der menschlichen Fruchtbarkeit hat eine große von der EU finanzierte Initiative die Auswirkungen von Pharmazeutika in der Umwelt untersucht.

Der zu verzeichnende Rückgang der Fruchtbarkeit hat Besorgnis ausgelöst, dass u. a. auch Nahrungsmittel hierzu beitragen könnten. Das Projekt "Food and fecundity: pharmaceutical products as high risk effectors" (F AND F) hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen von Umweltchemikalien zu untersuchen, die als endokrine Disruptoren (ED) wirken. Vor dem Projekt "F AND F" gab es nur wenige Forschungsarbeiten, die sich mit den Auswirkungen von Pharmazeutika beschäftigten, was hauptsächlich daran lag, dass es nur wenige Methoden für die Konzentration der verdächtigen Chemikalien aus Umwelt- und Nahrungsmittelproben gab. Verschärft wurde die Situation außerdem durch das Fehlen schneller, kostengünstiger Diagnoseassays. Folglich konzentrierte sich "F AND F" hauptsächlich auf die Identifizierung von Pharmazeutika, die die menschliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnten, um herauszufinden, wie sie agieren und um entsprechende Hochdurchsatz-Screeningassays (HTSA) zu entwickeln. Bei der Beurteilung der Risiken hinsichtlich der Exposition von Nahrungsmitteln und der Bevölkerung gegenüber Pharmazeutika lag der Schwerpunkt des "F AND F"-Teams auf der Bewertung möglicher Zusammenhänge zwischen Nahrungsmitteln und Fruchtbarkeit. Die Forscher von "F AND F" untersuchten die Auswirkungen und Wirkmechanismen von fünf der wichtigsten ED in unserer Umwelt, u. a. auch Ethinylestradiol (EE2) und Fluoxetin, ein Wirkstoff von Prozac™. Die Wissenschaftler beurteilten Fruchtbarkeitsstörungen anhand von Nagetiermodelle. Außerdem untersuchten sie die Möglichkeit, dass Pharmazeutika die Gap-Junction-Kommunikation zwischen Sertoli-Zellen, d. h. den "Ammenzellen", die die sich entwickelnden Spermien versorgen, stören. "F AND F" gelang die Entwicklung einer sol-gel-basierten Immunoaffinitätsaufreinigungsmethode (IAP) für EE2, einen weit verbreiteten östrogenen Wirkstoff. Hiermit ist die Analyse auf der Ebene von einem Teil pro Billion mit einem System für die Flüssigkeitschromatografie/Massenspektrometrie möglich. In Verbindung mit einem von "F AND F" entwickelten Mikroplatten-Diagnosetest ließ sich erwarten, dass ein HTS-Assay mit äußerst hoher Empfindlichkeit entwickelt werden kann, um das Ausmaß der Pharmazeutika-Kontamination sowie die Exposition des Menschen zu überwachen. Mit den Verfahren des "F AND F"-Projekts ausgestattet, besteht der nächste Schritt darin, Strategien für das Risikomanagement zu erarbeiten. Insbesondere könnte ein Zusammenhang zwischen Ernährung, Lebensstil und Exposition des Menschen hergestellt werden. Am "F AND F"-Projekt nahmen Experten auf dem Gebiet der Toxikologie aus Österreich, Dänemark, Frankreich, Israel und dem Vereinigten Königreich teil. Sie schufen eine solide Plattform für die Beschäftigung mit dem Problem der Umweltbelastung mit Pharmazeutika.

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