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Molecular mechanisms of neuronal degeneration: from cell biology to the clinic

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Revitalisierung von Neuronen nach Schädigung

Bei neurologischen Störungen liegt eine Degeneration bzw. ein Absterben von Neuronen vor. Europäische Wissenschaftler haben sich zusammengetan, um die molekularen Grundlagen bestimmter Ereignisse vor der Degeneration und dem Absterben zu untersuchen.

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Die Neurodegeneration geht mit einem progressiven Verlust der Struktur oder Funktion von Neuronen und ihrem Absterben einher. Viele neurodegenerative Erkrankungen, wie z. B. Parkinson, Alzheimer und die Huntington-Krankheit, treten als Ergebnis neurodegenerativer Prozesse auf. Trotz der intensiven Bemühungen der Wissenschaftler, diese bösartigen Erkrankungen zu verhindern und zu behandeln, ist noch sehr wenig über die molekularen Mechanismen bei der neuronalen Degeneration bekannt. Der von der EU finanzierte Projekt "Molecular mechanisms of neuronal degeneration: from cell biology to the clinic" (Neurone) hatte sich das Ziel gesetzt, die Grundlagen für die Entwicklung neuer Therapieprogramme für neurodegenerative Krankheiten und Neurotraumata zu legen. Hierfür wurde ein Konsortium mit multidisziplinären und vielseitigen europäischen Experten eingerichtet. Die Wissenschaftler von Neurone konzentrierten sich auf neurodegenerative Krankheiten, wie Alzheimer, Parkinson und die Huntington-Krankheit sowie amyotrophe Lateralsklerose, wobei Rückenmarksverletzungen das Hauptmodell für Neurotraumata bildeten. Das Projekt erfüllte erfolgreich alle seine Ziele und lieferte der Molekularbiologie neue Erkenntnisse hinsichtlich Degeneration und Absterben von Neuronen. Es wurden die vor Neuronenschäden eingetretenen Ereignisse aufgedeckt, die über wichtige molekulare Details zu ihren Funktionen und ihrer Hierarchie Auskunft geben. Pathologische Situationen, wie beispielsweise Entzündungen, wurden mit der Entwicklung der frühen Phase neuronaler Degeneration zu Zusammenhang gebracht. Darüber hinaus wurden Proteine und Signalwege, die an diesen Verfahren beteiligt sind, als potenzielle Therapieziele charakterisiert. Die Forscher von Neurone lieferten neue Einblicke in den Mechanismus, der dem Absterben von Neuronen bei der Huntington-Krankheit zugrunde liegt. Es wurde die Rolle der Mitochondrien und ein wichtiger Wachstumsfaktor bei der Entstehung der Krankheit untersucht. Für die Behandlung von Parkinson entwickeln die Forscher des Neurone-Projekts neue optimierte Transplantate, die von Stammzellen hergestellt werden. Außerdem entwickelten pharmazeutische Unternehmen im Rahmen des Neurone-Netzwerks Wirkstoffe, die überschüssige Metallionen in Neuronen binden und dadurch verschiedene toxische Vorgänge verhindern. Diese Wirkstoffe bremsen im Tiermodell die Geschwindigkeit, mit der Alzheimer voranschreitet, und verbesserten die kognitiven Fähigkeiten und die Gesundheit des Gehirns der Tiere. Die klinischen Studien von Neurone zeigten, dass eine Kombination aus Rehabilitationsbehandlung und Chondroitinase zu einer deutlich verbesserten Funktionswiederherstellung im Gehirngewebe führt. Bei Chondroitinase handelt es sich um ein Enzym, das bereits für die teilweise Wiederherstellung der Funktionen nach Rückenmarksverletzungen etabliert ist. Das Neurone-Projekt entwickelte eine Vielzahl von Aktivitäten für die Verbreitung und Präsentation seiner Ergebnisse. Diese Aktivitäten fanden in Wissenschaftsmuseen und bei Tagen der offenen Tür in Instituten statt, wobei Methoden und Tests für die Bewertung der Gehirnfunktion bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen vorgeführt wurden. Es wurde eine DVD erstellt, auf der das Leben von Menschen mit neurodegenerativen Krankheiten gezeigt und erläutert wird, wie Exzellenznetze, wie Neurone, die Entwicklung neuer Therapielösungen für diese Patienten vorantreiben. Neurone richtete für die intensive und aufeinander abgestimmte Arbeit auf allen Ebenen der neurodegenerativen Krankheiten ein europäisches Exzellenznetz ein, wodurch Grundlagenforschung und klinische Studien miteinander verknüpft werden können.

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