Der neuste Star der Fischzucht
Schleien werden durch natürliche Reproduktion in mittel- und osteuropäischen Teiche seit über 500 Jahren gezüchtet. Allerdings müssen einige Hindernisse überwunden werden, bevor sie erfolgreich und in ausreichender Menge gehalten werden können. Die Reproduktion von Schleien stellt für Fischfarmen eine solche Herausforderung dar, da ihre kurze Laichzeit bedeutet, dass sie für den Markt nicht das ganze Jahr verfügbar sind. Darüber hinaus wachsen diese Fische sehr langsam und erreichen ihre Geschlechtsreife erst in ihrem vierten Jahr. Das Projekt Protench ("Intensive and sustainable culture of the freshwater species tencii") wurde von der EU finanziert, um auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse ein System der intensiven Aquakultur für die nachhaltige und kontinuierliche Produktion von Jung- und erwachsenen Fischen zu entwickeln. Die angewandten Methoden berücksichtigte Faktoren, die sich auf Zucht, Fortpflanzung und Fressverhalten von Schleien auswirken. Die Projektpartner verbesserten die kurzfristige Lagerung von Gameten und bestimmten die optimalen Bedingungen für Besamung, Befruchtung, Inkubation und Schlupf der Fische. Sie identifizierten die Ernährungsbedürfnisse der Spezies für alle Produktionsphasen und entwickelten eine Diät, mit der die Fische eine marktfähige Größe erreichen würden. Untersucht wurden auch die beste Transportweise für lebende Fische sowie die Zielgruppen, die an einer Förderung von Kultivierung und Vermarktung von Schleien interessiert sein würden. Mithilfe verschiedener Tagungen, Konferenzen und Dokumente wurden die Ergebnisse unter den Interessengruppen verbreitet. Die vom Protench-Team durchgeführten Arbeiten werden zur Förderung einer kostengünstigen Zucht von Schleien beitragen und das Interesse sowohl von Anglern als auch von Verbrauchern gleichermaßen erhöhen.