Einätzung von Sicherheitscodes in Parfümflaschen
Bis vor kurzem drehte sich der Markt für Glasgravuren um die Verzierung von Bleikristall, wobei geschnitten, geschliffen und sandgestrahlt wird. Mit dem Aufkommen von Lasern eröffneten sich nicht nur neue Möglichkeiten für das Glasätzen dekorativer Stücke, sondern auch, um spezielle Sicherheitscodes in Flaschen, die für Parfüms oder Pharmazeutika verwendet werden, zu gravieren und somit Betrug und Fälschungen zu bekämpfen. Jedoch war die Lasertechnik nicht in der Lage, Laserbeschriftungen auf transparentem Material in einem industriellen Ausmaß angemessen zu handhaben. Ein Konsortium von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) auf diesem Sektor fand vielversprechende vorläufige Messwerte hinsichtlich der technischen Leistung eines Hochfrequenz-Lasers mit kurzer Pulsdauer, stellte jedoch Probleme bei der Wiederholbarkeit, der Geschwindigkeit und beim Preis fest. Europäische Forscher reagierten mit der Finanzierung des Projekts "Non aggressive internal engraving laser system" (Naginels), das zum Ziel hatte, den neuen Gravurprozess zu validieren. Die vorrangigen Ziele des Projekts bestanden darin, die Fähigkeit des Systems zu validieren, haltbare, abnutzungsfreie Sicherheitscodes für fälschungssichere und normative Beschriftungen zu erzeugen, das neuartige Dekor schnell zu erzeugen (z. B. eine Flasche in fünf Sekunden) und den KMU Informationen über die Gesamtkosten des Systems zu liefern. Zu den zahlreichen technischen Zielen, die mit dem neuen Innengravurverfahren erreicht werden sollten, gehörten Stabilität, hohe Genauigkeit und Qualität sowie ein geringes Bruch- oder Sprungrisiko der Arbeitsstücke (aufgrund höherer Lasergeschwindigkeit und geringerer Hitze naturgemäß weniger aggressiv). Die Naginels-Forscher entwickelten einen Prototyp, bestehend aus einem Laser zur Gravur und einem Sichtsystem zur Prüfung der Beschriftung. Letzteres meldet unmittelbar zurück, ob der eingravierte Code lesbar und von sehr guter Qualität ist. Das Gesamtsystem sollte zur Betrugsbekämpfung beitragen und gleichzeitig umweltfreundlicher sein, da es keine schädlichen Chemikalien verwendet und aufgrund der höheren Genauigkeit zu weniger Ausschuss führt. Industrie und Medien schenkten dem System große Beachtung und viel Lob. Die kommerzielle Verfügbarkeit wird mit Spannung erwartet.
